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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Kann Thoraxchirurgie in einem Universitätsklinikum rentabel sein?

Meeting Abstract

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  • T. Schilling - Medizinische Hochschule Hannover
  • A. Haverich - Medizinische Hochschule Hannover
  • S. Fischer - Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt30

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Published: October 22, 2008

© 2008 Schilling et al.
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Zielsetzung: Zur Kostenkalkulation durch das INEK für den Bereich Thoraxchirurgie werden naturgemäß neben Universitätskliniken auch Krankenhäuser der Akut- und Regelversorgung betrachtet. Die sich aus diesen durchschnittlichen Kosten ergebenden Erlöse für thoraxchirurgische Fälle berücksichtigen nicht den bekannten erhöhten Aufwand einer universitären Thoraxchirurgie. Die Hochschulkliniken sind daher gezwungen, über hocheffiziente Prozesse und exzellente medizinische Ergebnisse ein ausgeglichenes betriebswirtschaftliches Ergebnis zu erzielen.

Methodik: In unserer Klinik wurden die Bereiche Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie zu eigenständigen Betriebseinheiten separiert. Die Anwendung von klinischen Behandlungspfaden, die intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Partnerdisziplinen und nicht zuletzt die konsequente, tägliche Ausbildung jüngerer Kollegen waren Bestandteil einer grundlegenden Neuausrichtung des Bereichs Thoraxchirurgie. Hochmoderne Informationstechnologie und eine patientenindividuelle computerunterstützte Risikostratifizierung sorgen für einen effizienten Umgang mit den Ressourcen. Schließlich wurden durch eine vollständige Neueinrichtung des thoraxchirurgischen OPs optimale und dem Stand der Technik entsprechende Arbeitsbedingungen erreicht.

Ergebnisse: Die Rentabilitätsanalyse zeigt für das Jahr 2006 noch ein erhebliches, sechsstelliges Defizit. Nach Restrukturierung des Bereichs und konsequente Fokussierung auf Effizienz und Qualität konnte jedoch bereits 2007 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden. Darüberhinaus ist eine Reduktion der Revisionsoperationen um 41% und der Liegezeit um 48% festzustellen. Im gleichen Zeitraum gelang es, die Kapazitäten zu erweitern und die Fallzahlen um 78% zu erhöhen.

Schlussfolgerung: Die moderne und verbesserte Prozess- und Strukturqualität reduzierte die Grenzkosten im Bereich Thoraxchirurgie unserer Klinik. Gleichzeitig konnte eine erhebliche Steigerung der medizinischen Qualität erreicht werden. Es lässt sich daher schlussfolgern, dass die erfolgreiche Anwendung betriebswirtschaftlicher Methoden auch zu einem optimierten Behandlungsergebnis für die Patienten führt.