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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Verteilung von Lungenkarzinom-Operationen in einem bundesdeutschen Stadtstaat

Meeting Abstract

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  • G. Leschber - Evangelische Lungenklinik Berlin
  • A. Jagota - Tumorzentrum Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt17

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Published: October 22, 2008

© 2008 Leschber et al.
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Zielsetzung: Die Deutsche Krebsgesellschaft plant die Zertifizierung von Lungenkarzinomzentren. Dass Patienten mit Krebserkrankungen in spezialisierten Zentren bessere Überlebenschancen haben, ist mittlerweile erwiesen. Relativ unbekannt ist aber bis heute, wie sich Operationen von Lungenkarzinompatienten in Bundesländern verteilen.

Methodik: Auf Initiative des städtischen Tumorzentrums hat sich eine Projektgruppe „Lungenkarzinom“ mit dem Ziel formiert, Behandlungsstandards im Niveau zu heben. Es wurde ein Fragebogen an alle chirurgischen Abteilungen der Stadt versandt, in dem die Struktur der Abteilung und des Hauses (Strukturqualität) sowie die Gesamtzahl der Eingriffe (2005) bzw. der Aufteilungen in die unterschiedlichen Operationen und deren Letalität (Prozessqualität) erfragt wurde (2006). Die Plausibilitätsprüfung der gemeldeten Zahlen erfolgte über einen Vergleich der dem Senat gemeldeten Fälle. (Die Abfrage für 2007 läuft und wird ergänzt werden.)

Ergebnis: Von 48 im Jahr 2005 angeschriebenen Kliniken antworteten 37, 9 meldeten sich nicht auf die Anfrage und eine Klinik verweigerte die Teilnahme. 17/37 gaben an, keine thoraxchirurgischen Eingriffe durchzuführen. In 9 von den 20 thoraxchirurgisch tätigen Kliniken sind Fachärzte für Thoraxchirurgie tätig (6 Chefärzte), 10 Häuser beschäftigen Pneumologen, in 15 besteht eine Assoziation mit der Onkologie, in 16 mit der Strahlentherapie.

2006 wurden lt. Krankenhausplan insgesamt 679 Operationen bei Lungenkarzinomen (C34 + OPS 5-32) gemeldet. 95% der Operationen wurden in 8 Kliniken durchgeführt, dabei deckten 3 bereits 74,7% aller Eingriffe ab. Nur 5 meldeten angio-/bronchoplastische Operationen, die Pneumonektomierate schwankte zwischen 7,9 und 40%, erweiterte Pneumonektomien wurden zwischen 6,6% und 100% durchgeführt. Wesentliche Unterschiede in der Letalität waren aufgrund der kleinen Fallzahlen nicht zu erkennen.

Schlussfolgerung: Durch eine Befragung durch eine übergeordnete Stelle (Tumorzentrum), konnten für den Stadtstaat Zahlen erhoben werden, die einen ersten Überblick über die Verteilung von Lungenkarzinom-Operationen erlauben. Die Angaben der einzelnen Kliniken deckten sich im Wesentlichen mit den offiziell gemeldeten Zahlen. Während eine Reihe von Kliniken Strukturvorgaben für eine Zertifizierung zumindest teilweise erfüllen, finden sich bei der Anzahl und dem Schweregrad der Operationen erhebliche Schwankungen.