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16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

04.10. - 06.10.2007, Konstanz

Der Vergleich zwischen Manschettenresektionen und Pneumonektomien bei zentral lokalisierten Tumoren im fortgeschrittenen Alter

Meeting Abstract

  • Servet Bölükbas - HSK Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Safet Beqiri - HSK Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Thomas Bergmann - HSK Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Stephan Trainer - HSK Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Annette Fisseler-Eckhoff - HSK Wiesbaden, Institut für Pathologie und Zytologie, Wiesbaden
  • Joachim Schirren - HSK Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Konstanz, 04.-06.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc07dgtV13

doi: 10.3205/07dgt44, urn:nbn:de:0183-07dgt443

Published: March 22, 2010

© 2010 Bölükbas et al.
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Zielsetzung: Der Anteil der Patienten im weit fortgeschrittenen Alter (>75 Jahre) beträgt ca. 10% in unserer Gesellschaft und wird entsprechend der Bevölkerungsentwicklung weiter zunehmen. Auch in diesem speziellen Patientengut sind in 30–35% der Fälle die Tumore zentral lokalisiert. Diese Studie soll die Manschettenresektionen und Pneumonektomien vergleichen.

Methodik: In die prospektive Studie wurden alle zentral lokalisierten Tumore bei Patienten älter 75 Jahre eingeschlossen. Es wurden 2 Gruppen gebildet: Manschettenresektionen (Gruppe 1) und Pneumonektomien (Gruppe 2). Hierbei wurden sowohl im Gesamtkollektiv als auch in beiden Gruppen jeweils Morbidiät, Mortalität, das Langzeitüberleben, sowie die möglichen Risikofaktoren untersucht.

Ergebnis: Es wurden im Zeitraum 01.01.1999–31.12.2005 insgesamt 70 Patienten (Gr. 1: n=41, Gr.2: n=29) in die Studie eingeschlossen. In 82,5% war das Operationsindikation ein primäres Lungenkarzinom (Gr. 1: 82,9%, Gr. 2: 100%). Im Falle eines Lungenkarzinoms lag in 85,7% (Gr. 1: 79,4%, Gr. 2: 93,1%, p<0,05) ein fortgeschrittenes Stadium (≈IIB) vor. Im Gesamtkollektiv betrugen die intraoperativen Komplikationen 0%, die Morbidität 40,0% (Gr. 1: 39,0%, Gr. 2: 41,4%, p=n.s.) und die Mortalität 6,25% (Gr. 1: 4,9%, Gr. 2: 10,3%, p<0,05). Die Überlebensraten betrugen für 1 Jahr 85% (Gr. 1: 95%, Gr. 2: 68%, p<0,05) und für 5 Jahre 75% (Gr. 1: 87%, Gr. 2: 55%, p<0,05).

Schlussfolgerung: Im fortgeschrittenen Lebensalter sollten bei zentralen Tumoren Pneumonektomien umgangen und parenchymsparende Manschettenresektionen durchgeführt werden. Das Langzeitüberleben nach Manschettenresektionen ist signifikant höher, jedoch sind die Pneumonektomien mit weiter fortgeschrittenen Tumorstadien vergesellschaftet. In beiden Gruppen können durch ein entsprechend angepaßtes perioperatives Management auch im fortgeschrittenen Alter zufriedenstellende Morbidität, Letalität und Langzeitüberleben erreicht werden.