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Initialdiagnostik und Versorgung des stumpfen Thoraxtraumas im Schockraum
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Published: | March 22, 2010 |
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Durch verbesserte präklinische Versorgung im optimierten Notarztwesen verbunden mit immer effizienteren Transportsystemen hat sich die Rate von Patienten mit schwerem Polytrauma in der klinischen Erstversorgung erhöht. Das stumpfe Thoraxtrauma stellt in diesem Zusammenhang eine spezielle Herausforderung dar: Die Symptomatik ist initial oft verschleiert, extrathorakale Verletzungen verlangen das primäre Augenmerk. Verschleppung der Diagnose kann zu schwerster vitaler Bedrohung bis hin zu – vorher vermeidbarem – letalen Ausgang führen.
Die Initialdiagnostik im Schockraum umfasst neben der physikalischen Untersuchung ein p-a Thoraxrönten. Beim intubierten Patienten mit Verdacht auf Thoraxtrauma erfolgt immer die Fiberbronchoskopie. Bei Sero/bzw. Pneumothorax wird im Schockraum eine Drainage angelegt. Auf der Basis dieser Maßnahmen in Zusammenschau mit den Vitalparametern und den extrathorakalen Verletzungen wird die Indikation für sofortige Thoracotomie bzw. VATS oder CT gestellt. Im Zeitraum 1.1.2006 bis 31.12.2006 131 Patienten mit Thoraxtrauma bei Polytrauma aufgenommen. Davon erhielten 92 Patienten eine Drainage. In 23 Fällen war eine Notfallsthorakotomie notwendig. Bei 7 Patienten wurde die Sanierung durch Thoracotomie elektiv durchgeführt. Eine VATS zur Diagnostik intrahtorakaler Verletzungen bzw. zur Therapie von Hämatothoraces erfolge in 15 Fällen. 6 Patienten verstarben, davon 2 in unmittelbarer Folge des Thoraxtraumas.
Dieses einfache und klare Konzept der Akutversorgung gestattet eine rasche und effiziente Diagnostik und Indikationsstellung bei stumpfen Thoraxtraumen.