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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Vom Clinical Pathway Bronchialcarzinom zur Kostenträgerrechnung

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Altmayer - Klinikum Region Hannover GmbH, Klinikum Oststadt-Heidehaus, Klinik für Thoraxchirurgie, Hannover
  • V. Amelung - Hannover
  • P. Macchiarini - Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt69

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Published: April 26, 2006

© 2006 Altmayer et al.
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Einleitung: Seit Einführung der DRGs sind ökonomische Belange auch in der Thoraxchirurgie relevant. Die standardisierten Therapie- und Behandlungsverläufe (Clinical Pathways) sollten dabei auch zur Kostenkontrolle genutzt werden.

Methode: Eckpunkte der Therapie vergleichbarer Standard-OPs (Labor, Röntgen, Thoraxdrainagen) der eigenen Patientenklientel bilden das formale und zeitliche Grundgerüst für mehrere CPs (z.B. Keil-/ Lappenresektionen, Pneumonektomie). An einer repräsentativen Stichprobe von Standardverläufen werden der Verbrauch von Zeit- und Materialresourcen festgehalten und auf die Gesamtheit der komplikationsarmen Verläufe hochgerechnet.

Ergebnisse: 60 - 80 % der behandelten Patienten der Haupt- und Standardindikationen einer Thoraxchirurgie durchlaufen ohne nennenswerte Abweichungen den Standardpathway. Alle Abweichungen (Luftleck, Blutung, Empyem) führen zu einem Austritt aus dem Standardpfad bzw. Eintritt in einen neuen Pfad(arm). Über die Hochrechnung einer repräsentativen Stichprobe lassen sich relativ genau die Behandlungskosten ermitteln und direkt mit dem DRG-Erlös korrelieren.

Diskussion: Neben der Notwendigkeit die Patienten entsprechend des medizinischen Goldstandards zu behandeln, soll diese Behandlung auch erlösdeckend sein. Bislang fehlen geeignete Methoden, patienten- und auch erlösbezogen die Behandlungskosten zu korrelieren. Standardinstrumente der Betriebswirtschaft werden dabei der Situation der Patiententherapie nur unvollständig gerecht, sind teuer und teilweise nur schwer übertragbar. Die Betrachtung der Kosten/ Erlöse eines einzelnen Patienten ist dabei unnötig, solange Patientengruppen identifiziert werden können, die vergleichbare Material- und Zeitresourcen verbrauchen.

Folgerungen: Clinical Pathways helfen nicht nur bei der optimalen Behandlungsgestaltung, sparen u.U. sogar Kosten, verkürzen die Liegezeit und erhöhen die Transparenz, sondern können auch zur Ermittlung der durchschnittlichen Behandlungskosten komplikationsarmer Verläufe einer thoraxchirurgischen Klinik genutzt werden. Dabei ist diese Methode zwar ungenauer, aber weitaus weniger arbeitsaufwendig und kostengünstiger als eine reine Kostenträgerrechnung.