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Nachweis somatischer Mutationen im epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-(EGFR) Gen bei operierten Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)
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Published: | April 26, 2006 |
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Einleitung: Mutationen in der Tyrosinkinase-Domäne (TK) des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) korrelieren sehr häufig mit einem Therapieansprechen nach Gefitinib- oder Erlotinib-Gabe. Die Veränderungen im EGFR-Gen treten vorwiegend in Adenokarzinomen des gemischten Subtyps (WHO) mit bronchiolo-alveolären- (BAC) Komponenten auf, bevorzugt bei Frauen und Nichtrauchern.
Ziel unserer Untersuchung war, prospektiv die Häufigkeit dieser EGFR-Mutationen bei operativ entfernten Adenokarzinomen des gemischten Subtyps, mit oder ohne BAC-Anteile, zu ermitteln.
Methodik: Genomische DNA wurde aus 122 gefrorenem oder in Paraffin-eingebettetem Gewebe isoliert und die Exons 18, 19, 20 und 21 des EGFR-Gens durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR) amplifiziert. Die amplifizierten DNA-Fragmente wurden aufgereinigt und die Abfolge der Basen durch Sequenzierung ermittelt.
Ergebnisse: Insgesamt konnte in neunzehn (15,6 %) Proben Mutationen in der TK des EGFR nachgewiesen werden, wobei 3/51 (5,9 %) auf Adenokarzinomen ohne BAC-Anteile und 16/71 (22,5 %) auf Adenokarzinomen mit BAC-Anteilen entfielen. Die genetischen Veränderungen traten bevorzugt in Exon 19 (n=13) in Form von Deletionen oder in Exon 21 als Punktmutation (n=3) auf. In tumorfreiem Kontrollgewebe konnten keine EGFR-Mutationen identifiziert werden.
Folgerung: Diese Daten zeigen, dass somatische Mutationen im EGF-Rezeptor-Gen in Adenokarzinomen (gemischter Subtyp) mit BAC Komponenten gehäuft auftreten. Der Nachweis dieser Mutationen kann bei der Entscheidung für eine Therapie mit EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren ein nützliches Hilfsmittel sein.