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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Hämodynamische Veränderungen bei Anwendung einer extrakorporalen künstlichen Lunge und Apnoeischer Ventilation

Meeting Abstract

  • corresponding author P. Jungebluth - Hospital Clinic de Barcelona, Department of General Thoracic Surgery, Barcelona
  • M. Iglesias - Barcelona
  • O. Sibila - Barcelona
  • I. Aldabó - Barcelona
  • P. Matute - Barcelona
  • E. Martinez - Barcelona
  • C. Petit - Barcelona
  • P. Macchiarini - Barcelona

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt47

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Published: April 26, 2006

© 2006 Jungebluth et al.
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Einleitung: Die hämodynamischen Veränderungen bei Verwendung einer neu entwickelten künstlichen Membranlunge (interventional Lung Assist iLA Novalung®) in Kombination mit apnoeischer Ventilation und unterschiedlichen PEEP Stufen sind unbekannt. Zur Auswertung der Parameter und zur Bestimmung des optimalen PEEP Levels wurde eine tierexperimentelle Studie entwickelt.

Methodik: 8 Yorkshire Schweine wurden (Gewicht: 55.1 +/- 2.7 kg) intubiert und wie folgt beatmet: Tidalvolumen 527 ± 62 mL, AMV 11 L/min, PEEP 5 cmH2O, Atemfrequenz 21.9 ± 2,8 Atemzüge/min und FiO2 1.0. Anschliessend wurden die Tiere über die Femoralisgefäße an die iLA angeschlossen.

Die Beatmung wurde nun auf eine fast komplett apnoeische Ventilation umgestellt (VT 98±15 mL, AMV 0.5L/min AF 4±0.3 Atemzüge/min und FiO2 1.0), gleichzeitig erfolgte eine stufenweise PEEP Erhöhung um 5cmH2O/15min bis max. 20cmH2O. Hämodynamische Parameter [eingeschlossen PAPM (pulmonalarterieller Mitteldruck), RVSWI (rechtsventrikulärer Schlagarbeitsindex), RVP (pulmonarvaskulärer Widerstand), CO (Herzminutenvol.), RVS (system.vaskulärer Widerstand), PAM (art.Mitteldruck),SV (Schlagvol)] und SaO2 (periphere Sättigung) wurden kontinuierlich aufgezeichnet.

Ergebnisse: Die Studie zeigte bei Vergleich der Parameter vor und nach Anschluss der iLA (bei gleichem PEEP 5cmH2O) einen signifikanten Anstieg von PAPM, RVSWI, RVP und CO sowie ein Absinken von PAM, RVS und SaO2 (99% auf 80.38±3.38%;p=0.001). Nach Auswertung der Werte innerhalb der iLA Periode und stufenweiser PEEP Erhöhung war ein signifikanter Abfall von RVSWI, PAM, CO und VS zu verzeichnen. Außerdem wurde ein Anstieg des PCWP und SaO2 von 80.38±3.38% (PEEP=5) auf 98.75±0.46% (PEEP=15) (p=0.001) gemessen. Es waren keine Unterschiede in Bezug auf PAPM, RVP und RVS zu beobachten. Der Vergleich der Werte vor (PEEP=5) und nach Anschluss der iLA (PEEP=15 ) zeigte einen signifikanten Anstieg des PAPM und ein Abfall von RVS, TLSV und PAM, Unterschiede bei RVSWI, RVP, CO, VS oder SaO2 waren nicht zu beobachten.

Die Veränderungen konnten durch schrittweises Öffnen der Gefäßzugänge verringert werden. Der Druckgradient über der iLA betrug 10.14±5.42mmHg, der Widerstand 6.13±3.85mmHg/l/min.

Diskussion: Durch die Kombination aus iLA und apnoeischer Ventilation + PEEP wird eine Ruhigstellung der Lunge erreicht, was maximale Gewebeschonung bedeutet und die bisherige Behandlung von Lungenerkrankungen verändern kann.

Folgerungen: Die Studie zeigt, dass bei Anwendung der iLA und gleichzeitiger apnoeischer Ventilation ein PEEP essentiell ist. Zur Minimierung der sich daraus ergebenen Parameterveränderungen sehen wir einen PEEP von 15cmH2O als optimal an.