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Hypoxämie während der Ein-Lungen-Ventilation: Prädiktion, Prävention und Behandlung
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Published: | April 26, 2006 |
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Während einer Ein-Lungen-Ventilation (ELV) kommt es bei ca. 5 % der Patienten zu einer Hypoxämie. Da eine Hypoxämie den Patienten gefährdet und den Operationsablauf stört, gilt es, sie vorherzusagen, ihr vorzubeugen und sie effektiv zu behandeln. Eine Hypoxämie ist wahrscheinlich, wenn: 1. die zu operierende Lunge eine normale oder bessere Perfusion auf weist als die beatmete. 2. die Operation in Rückenlage (und nicht in Seitenlage) durchgeführt wird. 3. die präoperative Blutgasanalyse eine schlechte Oxygenierung zeigt. 4. die kleinere linke Lunge beatmet wird. Zur Vorbeugung einer Hypoxämie ist es notwendig 1.den Patienten präoperativ optimal vorzubereiten. 2. den Doppellumentubus optimal zu platzieren. 3. durch das Beatmungsregime eine Atelektasenbildung in der beatmeten Lunge zu vermeiden dabei aber die Perfusion nicht zu behindern. 4. den Kreislauf während der ELV stabil zu halten da ein zu hoher Herzzeitvolumen zu einer Zunahme des Shunts führt während ein zu niedriger HZV die venöse Sauerstoffsättigung senkt und auch bei gleichbleibendem Shunt die Oxygenierung beeinträchtigt. Zur Behandlung einer Hypoxämie während der ELV gehören Erhöhung der FiO2 auf 1,0, und zeitweilige Beatmung oder Applikation von kontinuierlichem positiven Druck (CPAP) auf die zu operierende Lunge. Zur ursächlichen Behandlung einer Hypoxämie während der ELV gehören die Lage des Doppellumentubus zu korrigieren, entstandene Atelektasen durch Blähmanöver zu beheben, Luftwege von Sekret zu befreien und die Beatmungsstrategie zu optimieren. Neuere, experimentelle, Studien zeigen, dass die Gabe von Stickoxid und Almitrin zu einer Verbesserung der Oxygenierung während der ELV führt.