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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Verändert die Durchführung eines Feinschicht-CT das Management der Lungenmetastasenchirurgie?

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Leinung - Universität Leipzig, Zentrum für Chirurgie, Leipzig
  • R. Klöppel - Leipzig
  • T. Dieckmann - Leipzig
  • R. Ott - Leipzig
  • U. Eichfeld - Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt35

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Published: April 26, 2006

© 2006 Leinung et al.
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Hintergrund: Es entsteht bei verbesserter bildgebender Diagnostik zwangsläufig die Frage nach der Vertretbarkeit einer endoskopischen Metastasenchirurgie der Lunge. Die vorliegende Studie soll die Sicherheit dieser Methode für den Patienten untersuchen.

Patienten und Methode: In einem 30-Monatszeitraum wurden in der thoraxchirurgischen Arbeitsbereich der Universität Leipzig 61 Patienten mit potentiell vollständig resektablen Lungenmetastasenpatienten in eine Studie eingeschlossen.

Alle Patienten erhielten ein präoperatives Feinschicht-CT mit 1mm Schichtdicke, dessen Aussagekraft im Zusammenhang mit der intraoperativen Inspektion und Palpation der nichtbeatmenten Lunge bewertet wurde.

Ergebnisse: Im Feinschicht-CT wurden 229 Lungenmetastasen diagnostiziert. In 37.6% (n=86) dieser Diagnosen fand sich bei der pathologischen Aufarbeitung nach der Resektion kein maligner Befund. 14% (n=23 von 166) aller Metastasen wurden im CT nicht beschrieben. Diese Lungenmetastasen wurden ausschließlich durch die intraoperative Untersuchung diagnostiziert, reseziert und histologisch bestätigt.

Die im Feinschicht-CT nicht diagnostizierten Metastasen waren zu 44% (n=10/23) unter 2 mm, 30% (n=7/23) unter 4 mm und 26% (n=6/23) >4 bis 15 mm groß. Mit zunehmender Zahl an präoperativ im Feinschicht-CT diagnostizierten Lungenmetastasen, nimmt proportional auch die Zahl der nichterkannten Metastasen zu. So wurden in der Gruppe von 1 bis 3 präoperativ bekannten Lungenmetastasen im Mittel eine neue Metastase pro Operation und in der Gruppe von 5 bis 11 Lungenmetastasen im Mittel 5 neue Metastasen pro Operation ausschließlich durch die intraoperative Inspektion und Palpation diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Die Lungenmetastasenchirurgie sollte nach Meinung der Autoren weiterhin standardmäßig konventionell über Thorako- bzw. Sternotomie durchgeführt werden. Die videoassistierte Entfernung einzelner peripherer Metastasen ist technisch möglich, wobei auch das Feinschicht-CT keine vollständige Sicherheit gibt, Metastasen nicht zu übersehen.