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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Chondrom oder Chondrosarkom? Eine Indikation zur Sternum-Resektion

Meeting Abstract

  • J. Eichhorn-Sens - Berlin
  • C. Ottomann - Berlin
  • J. Blazek - Berlin
  • corresponding author T. Muehlberger - Charité Berlin, Park-Klinik Weißensee, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt07

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Published: April 26, 2006

© 2006 Eichhorn-Sens et al.
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Einleitung: Primäre Sternumtumore sind sehr selten und überwiegend maligne. Chondrome und Chondrosarkome sind langsam, invasiv wachsende und schmerzhafte Tumore. Eine definitive klinische oder radiologische Unterscheidung ist nicht möglich, eine histologische Differenzierung ist äußerst schwierig.

Methodik: Anhand einer Kasuistik wird der klinische Verlauf eines Patienten mit einer chondrombedingten pathologischen Sternumfraktur bis zur plastisch-chirurgischen Defektdeckung demonstriert.

Ergebnis: Transsternale Biopsien sind unzuverlässig. Eine R-0-Tumor-Resektion bedingt die ausreichende Entfernung umgebender Strukturen. Eine partielle Sternumresektion ist plastisch-chirurgisch adäquat mit langfristig stabilen Weichteilverhältnissen zu decken.

Diskussion: Bei dem vorgestellten Patienten wurden im klinischen Verlauf mit drei Biopsien drei unterschiedliche histologische Ergebnisse erzielt. Bei Sternumtumoren ist ein präoperativer, diagnostischer Ausschluss eines Chondrosarkoms nicht möglich. Sternale Chondrome sind extrem seltene benigne Varianten, so dass bei fehlender histo-pathologischer, radiologischer oder klinischer Differenzierung von einem Chondrosarkom ausgegangen werden muss.

Folgerung: Bei sternalen Tumoren mit fraglicher Differenzierung zwischen Chondrom versus Chondrosarkom ist die radikale Resektion des betroffenen Sternumanteils unabhängig von der präoperativen histo-pathologischen Diagnose indiziert. Zur Defektdeckung wird eine gestielte, beidseitige M. pectoralis major-Lappenplastik favorisiert.