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Singuläre zerebrale Metastase (ZM) bei einer Patientin mit trimodal behandeltem malignen Pleuramesotheliom (MPM)
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Published: | April 26, 2006 |
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Hintergrund: Hirnmetastasen beim MPM sind Raritäten, doch wie bei anderen Malignomen (Lunge, Mamma, Kolon) steigt deren Inzidenz in dem Maße wie effektive Behandlungsformen zur Kontrolle des Primärtumors verfügbar werden, Todesursachen und Rezidivmuster ändern sich.
Fallbericht: Bei einer 52-jährigen Patientin wurde 06/2005 die Diagnose eines MPM mit ipsilateralem Pleuraerguß gestellt. Anamnestisch bestand kein nennenswerter Asbestkontakt. Dennoch bestanden typische Zeichen einer ausgeprägten Pleuraasbestose. Am 30.06.2005 erfolgte die extrapleurale Pleuropneumonektomie li. mit Zwerchfellresektion und radikaler Lymphadenektomie.
Histologisch ergab sich ein monophasisches Pleuramesotheliom links bei Pleuraasbestose. Entsprechend der aktuellen Empfehlungen und der Studienlage erfolgte von August bis Oktober die Applikation einer adjuvanten Polychemotherapie mit vier Kursen Pemetrexed (500 mg/m²) und Carboplatin (AUC=5). Anschließend erfolgte im November und Dezember eine adjuvante Strahlentherapie des linken Hemithorax mit 50 Gy.
Anfang Januar 2006 entwickelte die Patientin eine progrediente Hemiparese armbetont rechts (M3). In der MRT des Schädels wurde ein singulärer Herd präzentral links mit deutlichem Ödem.
Am 06.01.2006 erfolgte die Totalexstirpation des Herdes, der sich histologisch zweifelsfrei als Metastase des MPM darstellte.
Diskussion: Zerebrale Metastasen beim MPM sind sehr selten, doch mit einem häufigeren Auftreten wird im Zuge der multimodalen Behandlungsstandards und der Inzidenzzunahme der Erkrankung zu rechnen sein.