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Tocilizumab s.c. – Verbesserung der Depressivität, der Fatigue und des Schmerzes in der RA-Therapie
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Published: | September 4, 2017 |
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Einleitung: Die nicht-interventionelle ARATA-Studie (NCT02251860) beobachtet über 2 Jahre das klinische Ansprechen und die Therapiesicherheit einer subkutanen RoActemra® (Tocilizumab [TCZ] s.c.) Therapie unter Routinebedingungen. In dieser Interimsanalyse wurde die Therapie mit TCZ s.c. besonders in Bezug auf die Patienteneinschätzung von Depressivität, Fatigue und Schmerz ausgewertet.
Methoden: TCZ-naive Patienten (Pts) (≥ 18 Jahre) mit RA, die auf eine TCZ s.c.-Therapie eingestellt werden, können seit 2014 in die Studie eingeschlossen werden. Dokumentiert werden demographische und krankheitsspezifische Charakteristika, der Krankheitsverlauf unter Therapie, Begleitmedikationen, unerwünschte Ereignisse (UE) und Patientenfragebogen.
Ergebnisse: Diese Interimsanalyse (Stichtag 01.02.2017) umfasste 912 Pts. 75% der Pts waren weiblich, das Durchschnittsalter zur Baseline (BL) betrug 57 Jahre, die mediane Krankheitsdauer betrug 8 Jahre. 319 Pts (35%) waren ausschließlich mit sDMARD und 585 Pts (64%) waren auch mit bDMARD vorbehandelt. TCZ s.c. wurde bei Neueinstellung zu 69% ohne sDMARD, 31% in Kombination mit MTX und zu 66% mit Glucocorticoiden eingesetzt.
Innerhalb des Studienverlaufs erreichten 65% der Pts eine DAS28-BSG Remission. Darüber hinaus verbesserte sich die funktionelle Einschränkung im Alltag (HAQ DI zu BL: -0,3) Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
Anhand des für RA validierten Beck Depression Inventar (BDI-II) Score (Englbrecht et al., Arthritis Care Res 2017; 69:58-66) konnten die depressiven Symptome dokumentiert werden. Zur Baseline zeigten 186 Pts (50%) keine, 70 (19%) eine leichte, 67 (18%) eine mittelschwere und 47 (13%) eine schwere Depression. Unter der Therapie mit TCZ verbesserten sich die depressiven Symptome (vgl. Abbildung 1 [Abb. 1]).
Die Patienten berichteten von einer deutlichen Verbesserung des Schmerzes (VAS: mittlere Veränderung von BL zu Woche 52 um -21 Punkte und zu Woche 104 um -24 Punkte) sowie der Fatigue (VAS: mittlere Veränderung von BL zu Woche 52 um -11 Punkte und 104 um -12 Punkte).
Schlussfolgerung: TCZ s.c. zeigte in der ARATA Studie eine effektive und anhaltende Reduktion der Krankheitsaktivität der behandelten RA-Patienten. Die Patienten bestätigten eine verbesserte körperliche Funktionalität sowie weniger Müdigkeit und Schmerz.
Depression spielt bei RA eine wichtige Rolle, wie die Ergebnisse zum BDI-II unterstreichen, wobei sich die depressiven Symptome unter Therapie mit TCZ s.c. ebenso verbesserten.