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Der Interferonbiomarker SIGLEC1 reflektiert Krankheitsaktivität beim pädiatrischen systemischen Lupus erythematodes
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Published: | September 4, 2017 |
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Einleitung: Siglec-1 (Sialic acid-binding Ig-like lectin 1, CD169) ist ein monozytäres Adhäsionsmolekül, welches durch Interferon-α induziert wird. Beim adulten systemischen Lupus erythematodes (SLE) korreliert SIGLEC1 im Querschnitt und longitudinal mit der Krankheitsaktivität.
Ziel dieser Arbeit war, zu überprüfen ob Siglec-1 auch beim pädiatrischen systemischen Lupus erythematodes (SLE) die Krankheitsaktivität widerspiegelt.
Methoden: In einem Zeitraum von 29 Monaten, von Oktober 2014 bis März 2017 wurde die Krankheitsaktivität mittels SLEDAI (SLE-Disease Activity Index-2000) ausgewertet. Bei 28 konsekutiven pädiatrischen SLE-Patienten (mittleres Alter 16 Jahre, Spanne 3 - 38 Jahre) wurde zu 165 Zeitpunkten hochauflösend und standardisiert die Anzahl der SIGLEC1 Moleküle pro CD14+ Monozyten im peripheren Blut mittels Durchflußzytometrie in einem Routinelabor gemessen. Die Ergebnisse wurden mit der Krankheitsaktivität, dem Anti-ds-DNA-Antikörper Titer (ELISA) sowie den Komplementfaktoren C3 und C4 (Nephelometrie) korreliert.
Ergebnisse: Für die einzelnen Variablen ergaben sich folgende Mittelwerte: SIGLEC1 6359 (Normbereich <2500), SLEDAI 8, C3 977 mg/l (Normbereich >900 mg/l), C4 148 mg/l (Normbereich >100 mg/l), ds DNA 76 U/ml (Normbereich <20 U/ml).
Bei insgesamt 165 Messungen von 28 Patienten zeigte sich eine signifikante mittelstarke positive Korrelation zwischen SLEDAIs als Messinstrument für die Krankheitsaktivität und der monozytären SIGLEC1-Dichte (ϱ=0,52; p<0,001). Ebenfalls korrelierte SIGLEC1 signifikant mit dsDNA-AK (ϱ=0,54; p<0,001) und C4 (ϱ=-0,53; p<0,001). Zwischen SIGLEC1 und C3 konnte nur ein eher schwacher negativer Zusammenhang festgestellt werden (ϱ =- 0,24; p=0,005).
Bei den Patienten, die zu den Messzeitpunkten (n=77) nicht mit Prednisolon behandelt wurden, war die positive Korrelation zwischen SIGLEC1 und SLEDAI (ϱ =0,74; p<0,001) noch stärker ausgeprägt. Weiterhin zeigte sich eine mittelstarke negative Korrelation zwischen SIGLEC1 und C3 (ϱ=-0,49 p<0,001) sowie C4 (ϱ=-0,53; p<0,001), jedoch nur eine schwache positive Korrelation zwischen SIGLEC1 und dsDNA (ϱ=0,28; p=0,02).
Es werden darüber hinaus repräsentative Verläufe der SIGLEC1-Dichte bei individuellen Patienten gezeigt werden.
Schlussfolgerung: In dieser Pilotstudie wurde erstmals der signifikante Zusammenhang zwischen dem in der Routine gemessene Interferonbiomarker SIGLEC1 und der Krankheitsaktivität bei pädiatrischen SLE Patienten dargestellt. Somit stellt SIGLEC1 einen potentiellen Marker zum Aktivitätsmonitoring bei diesem Krankheitsbild dar.