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Atypischer Verlauf einer Psoriasisarthritis bei einem jugendlichen Patienten
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Published: | September 4, 2017 |
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Kasuistik: 17 2/12 Jahre alter Junge seit 5 Jahren Schwellung und eingeschränkte Beweglichkeit v.a. der Finger- und Handgelenke. Bisher wiederholt unauffällige Entzündungsparameter sowie unauffällige Bildgebung. Vorübergehende NSAR-Behandlung. Auffällig sind fehlende Morgensteifigkeit und Schmerzen. Es besteht eine familiäre Psoriasisbelastung.
Verlauf: Bei stationärer Aufnahme chronisch krank wirkender Jugendlicher. Subjektiv keine Schmerzen bei erheblich eingeschränktem Bewegungsmaß. Bewegungsdefizite an kleinen und großen Gelenken, erhebliches Defizit und Flexion und Extension von Hand und Fingern. Ausgeprägte Deviation an beiden Händen. Im MRT Synovialitis im Daumensattel- und Grundgelenk. Distalen Radioulnargelenk und MCP D2. Kniegelenksonografie unauffällig. Keine Uveitis. Zelluläre Immundiagnostik unauffällig.
Ergebnisse: Nach umfangreicher Diagnostik zum Ausschluss anderer Ursachen Diagnose Psoriasisarthritis bei schon erheblich fortgeschrittenen Deformierungen und Bewegungseinschränkungen und Nachweis einer Synovialitis. Zunächst Intensivierung der Therapie mit NSAR, überbrückende Prednisolontherapie (2 mg/kg/d) für insgesamt 3 Wochen, intensive Ergo- und Physiotherapie. Entscheidung zur Basistherapie mit Adalimumab. Hierunter zunehmende Besserung der Beweglichkeit.
Schlussfolgerung: Bei dem jugendlichen Patienten waren die Kriterien für eine rheumatische Erkrankung nur unzureichend erfüllt. Dennoch stellt sich ein schwerer deformierender Verlauf mit der Notwendigkeit einer Intensivierung der Therapie dar. Eine interdisziplinäre Diskussion ist in solchen Situationen sehr sinnvoll.