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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Ein neuer Weg der lokalen Hämostaseförderung? Thrombinbeladene resorbierare poly (D,L-lactide-co-glycolide) 50:50 Mikrosphären

Meeting Abstract

  • R. Smeets - Hamburg
  • F. Gerhards - Hamburg
  • M. Heiland - Hamburg
  • R. M. Paz - Aachen

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw44

doi: 10.3205/12dgpw44, urn:nbn:de:0183-12dgpw449

Published: December 4, 2012

© 2012 Smeets et al.
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Text

Einleitung: Dentalchirurgische Behandlung von Patienten, die aufgrund rezidivierender Thrombembolien einer pharmakologisch induzierten Blutgerinnungshemmung durch Phenprocoumon unterliegen, ist durch häufiges Auftreten postoperativer Blutungsereignisse belastet. Meist treten diese wenige Tage nach erfolgter Zahnextraktion auf. Durch eine Unterbrechung der systemischen Antikoagulation können diese Blutungen nicht beherrscht werden, da dies mit einem erhöhten Thrombembolierisiko verbunden ist. Aufgrund dieser Problematik suchten wir nach einem resorbierbaren System, das über mehrere Tage hin eine lokale Hämostase unabhängig von den Einflüssen der systemischen Antikoagulation garantieren könnte.

Material und Methode: Als geeigneter Wirkstoff wurde Thrombin gewählt und in eine resorbier-bare Matrix eingebettet. Der Thrombingehalt wurde in Hinblick auf das noch anzuwendende Sterilisationsverfahren maximiert. Freisetzungsversuche aus der Matrix wurden in PBS-Puffer bei 37°C durchgeführt und die freigesetzten Thrombineinheiten mit Hilfe eines chromogenen Substrats gemessen.

Ergebnisse: Innerhalb der ersten 24 Stunden konnte bei Freisetzungsversuchen in PBS Puffer eine Thrombinfreisetzung aus resorbierbaren Mikrosphären von 140 mNIH/mg (Matrix) beobachtet werden. Eine weitere Freisetzung von Thrombin konnte über einen Zeitraum von mehr als 7 Tagen beobachtet werden. Mit der vorgelegten Untersuchung konnte gezeigt werden, dass es technisch möglich ist, das gerinnungsaktive Enzym Thrombin in eine resorbierbare Matrix einzubetten. Durch Abbau der Matrix war eine Freisetzung des aktiven Stoffes über mehrere Tage möglich.

Schlussfolgerung: Dieses in-vitro erprobte System eröffnet die Möglichkeit eine lokale Hämostase unabhängig von systemischen Einflussfaktoren (therap. Heparinisierung, Vit.-K. Antagonistengabe) zu unterhalten um postoperativen Blutungsereignisse entgegenzuwirken.