gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Solitäre Knochenzyste des Ramus bei einem 14-Jährigen

Meeting Abstract

  • A. W. Eckert - Halle
  • W. Reich - Halle
  • J. Schubert - Halle
  • K. Scheller - Halle

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw09

doi: 10.3205/12dgpw09, urn:nbn:de:0183-12dgpw092

Published: December 4, 2012

© 2012 Eckert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Solitäre Knochenzysten im Ramus sind vergleichsweise selten. Der Erkrankungsgipfel liegt im 2. Lebensjahrzehnt; Männer sind häufiger betroffen. Wir demonstrieren den klinischen Fall eines 14-jährigen männlichen Patienten, bei welchem als Zufallsbefund eine solitäre Knochenzyste im rechtsseitigen Ramus diagnostiziert wurde.

Kasuistik: Der zum Diagnosezeitpunkt 14-jährige Junge wurde aufgrund eines Fahrradsturzes röntgenologisch untersucht. Im OPG zeigte sich neben einer Kontinuitätstrennung des Collums rechts eine umfassende, scharf begrenzte Aufhellungsfigur, welche den kompletten rechten Ramus ausfüllte. Er wurde schließlich mit der Diagnose Collumfraktur und unter dem Verdacht auf einen keratozystischen odontogenen Tumor in die Fachklinik überwiesen. Anamnestisch waren mehrere Traumen während der Kindheit eruierbar. Die Probeexzision bestätigte das Vorliegen einer solitären Knochenzyste. Letztlich wurde die komplette Resektion des Ramus durch einen periangulären Zugang reseziert. Die Rehabilitaion erfolgte mittels eines Rippentransplantates. Vier Wochen postoperativ zeigte der Patient eine regelrechte Gelenkfunktion. Die Narbe ist kaum sichtbar; der Fazialis ist komplett intakt.

Schlussfolgerungen: Klinisch und auch histologisch konnte eine solitäre Knochenzyste bestätig werden. Diese auch als juvenile Knochenzyste bezeichnete Läsion ist eine einkammerige, expansiv wachsende Osteolyse. Ursächlich kann im konkreten Fall eine Wachstumsstörung ausgeschlossen werden. Möglicherweise lagen hier in der Tat Traumata vor, infolgedessen eine posttraumatische Resorptionsstörung als ursächlich angesehen werden kann. Die diagnostische Sicherung kann nur operativ erfolgen, wobei ein das Lumen begrenzender Knochenanteil mit entnommen werden muss.