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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Operative Versorgung nach schwerer Prellung des Augapfels

Meeting Abstract

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  • corresponding author J. U. Werner - Universitätsklinikum, Augenklinik, Ulm
  • H.-J. Buchwald - Universitätsklinikum, Augenklinik, Ulm
  • G. K. Lang - Universitätsklinikum, Augenklinik, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw108

doi: 10.3205/11dgpw108, urn:nbn:de:0183-11dgpw1081

Published: December 7, 2011

© 2011 Werner et al.
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Hintergrund: Prellungen des Augapfels gehören zu den häufigen Unfallverletzungen des Auges. Die Ausprägung der Schädigung des Auges ist sehr variabel und hängt entscheidend vom Unfallmechanismus ab. Sie reicht von harmlosen Entzündungsreaktionen bis hin zum Verlust des Auges.

Methode: Wir berichten über eine 14-jährige Patientin, welche sich durch eine Reitpeitsche eine schwere Prellung des Augapfels zuzog. Es erfolgte eine operative Versorgung sowie im Verlauf eine laserchirurgische Behandlung.

Ergebnisse: Bei Aufnahme im September 2009 zeigte die Patientin einen großflächigen Oberflächendefekt der Hornhaut, eine Einblutung in die Vorderkammer sowie einen Abriss der Regenbogenhaut an ihrer Basis über 4 Uhrzeiten. Die Linse war auf Grund des Traumas getrübt und verschoben. Der Glaskörper war teilweise in die Vorderkammer vorgefallen und zeigte eine Einblutung. Zudem bestand ein Riss der Aderhaut. Bei Aufnahme betrug die Sehschärfe Handbewegungen, der Augeninnendruck war erniedrigt.

Im Verlauf zeigte die Vorderkammerblutung eine Besserungstendenz, die Linsentrübung und der Augeninnendruck nahmen jedoch zu.

Am elften Tag nach dem Trauma erfolgte die operative Versorgung: Hierbei wurde die Regenbogenhaut plastisch wiederhergestellt. Die eingetrübte Linse wurde abgesaugt. Bei defektem Aufhängeapparat der Linse wurde eine Kunstlinse eingesetzt und mit der Lederhaut vernäht, der vorgefallene Glaskörper teilweise ausgeschnitten.

Etwa drei Monate nach der ersten Operation erfolgte eine Nachstarbehandlung mittels Laser.

Knapp ein Jahr nach dem Unfallereignis betrug die Sehschärfe ohne Korrektur 30 %, mit Kontaktlinse 60 %. Bei unserer Patientin konnte die Lesefähigkeit auch kleiner Schrift wiederhergestellt werden. Der Augeninnendruck war gut reguliert.

Schlussfolgerung: Trotz schwersten Verletzungen des Augapfels kann ein gutes funktionelles Ergebnis erreicht werden. Häufig müssen hierzu auch seltenere Operationstechniken eingesetzt und ggf. untereinander kombiniert werden. Die Planung des Vorgehens im Vorfeld der Operation ist ebenso wichtig wie die Wahl des richtigen Operationszeitpunktes.