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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

(Neuro)Chirurgie in fremden Welten

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw082

doi: 10.3205/11dgpw082, urn:nbn:de:0183-11dgpw0824

Published: December 7, 2011

© 2011 Richter.
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Das Erreichen einer Gesundheit für alle Menschen dieser Welt, wie sie die Weltgesundheitsorganisation definiert hat, ist eine Utopie. Mir stellt sich vielmehr die Frage, ob wir als Chirurgen aus privilegierten Ländern, die wir ja kurativ tätig sind, etwas zur medizinischen Entwicklung der nicht-privilegierten Länder beitragen können. Bringen wir etwas voran, wenn wir für zwei Wochen an einen fremden Einsatzort fliegen, dort möglichst viele Patienten operieren, um das Land dann wieder zu verlassen? Oder wenn wir als einer in der kontinuierlichen Kette mehrerer Chirurgen in ein Kriegsgebiet wie den Kongo fliegen, um dort das zu tun, was wir für nötig halten? Bringen wir etwas voran, wenn wir den Kollegen in einem postsowjetischen Land wie Kirgistan für eine kurze Zeit zur Hand gehen, einem Land also, in dem es relativ friedlich ist? Oder erreicht man ohnehin nur etwas, wenn man in einem armen Land Studenten unterrichtet und Ärzte fortbildet? Und wie sieht die Bilanz dessen aus, der vor 4 Jahrzehnten für 2 1/2 Jahre in Afrika ein sog. "Buschkrankenhaus" geleitet und dieses Land und diesen Ort mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer wieder besucht hat? Die Summe der Erfahrungen des Autors sind einerseits ernüchternd. Sie lassen keine klare Antwort auf die eingangs gestellte Frage zu. Sie halten ihn aber nicht davon ab, unterwegs zu bleiben. Bisher lagen Benin und Kongo in Afrika, der Jemen, Kirgistan und Afghanistan auf seinem Weg.