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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Versagensanalyse nach stabilisierenden Operationen bei patellofemoraler Instabilität

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sabine Lippacher - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Orthopädie, Ulm
  • Heiko Reichel - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Orthopädie, Ulm
  • Manfred Nelitz - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Orthopädie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw066

doi: 10.3205/11dgpw066, urn:nbn:de:0183-11dgpw0668

Published: December 7, 2011

© 2011 Lippacher et al.
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Fragestellung: Die früher typischerweise durchgeführten operativen Maßnahmen zur Behandlung der patellofemoralen Instabilität (mediale Raffung, laterales Release, OP nach Goldthwait, Tuberositas-tibiae-Medialisierung) sind mit einer hohen Rezidivrate verbunden. Ziel dieser retrospektiven Studie war es deshalb, mögliche Prädiktoren für das Therapieversagens zu analysieren.

Methoden: Seitliche Röntgenaufnahmen und transversale MRT-Bilder von 49 Patienten mit persistierender patellofemoraler Instabilität trotz statt gefundener stabilisierender OP wurden analysiert. Erfasst wurden die Patellahöhe (Caton-Deschamps-Index), der Abstand Tuberositas tibiae – Trochleagrube, die Beinachse sowie die Klassifizierung der Trochlea nach Dejour. Als Kontrollgruppe diente ein Kollektiv von 25 Patienten nach erfolgreicher operativer Therapie.

Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe (21,7%) fand sich ein hoher Anteil schwerer Trochleadysplasien (83,2% Typ B-D nach Dejour). Dagegen waren der mittlere TTTG (1,63 cm, 0,7 – 3,3 cm) und die mittlere Patellahöhe (1,18 cm, 1,0 – 1,38 cm) im Vergleich zum Kontrollkollektiv nicht erhöht. Bei drei Patienten fand sich eine pathologisch valgische Beinachse.

Schlussfolgerung: Von den untersuchten Parametern war vor allem der große Anteil an höhergradiger Trochleadysplasie (83,2%) auffällig. Eine höhergradige Trochleadysplasie scheint somit ein hoher Risikofaktor für das Versagen früher üblicher stabilisierender Operationen bei patellofemoraler Instabilität zu sein. Die Behandlung der patellofemoralen Instabilität bedarf somit einer individuellen operativen Planung mit Rücksicht auf die zugrundeliegende Pathologie. Die Ergebnisse der Studie unterstützen den Trend zur Rekonstruktion des MPFL und bei nachgewiesener höhergradiger Trochleadysplasie zur zusätzlichen Trochleaplastik als Standardoperationen bei patellofemoraler Instabilität.