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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Entwicklung eines intraoperativen Verfahren zur Herstellung eines autologen Vollhautäquivalents – Projektstand nach 5 Jahren Forschung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christian Ottomann - UKB Berlin, Warenerstr., Berlin, Deutschland
  • Markus Depfenhardt - Technische Universität, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc273

doi: 10.3205/17dgpraec273, urn:nbn:de:0183-17dgpraec2731

Published: August 16, 2017

© 2017 Ottomann et al.
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Bestehende epidermale Transplantationsverfahren sind „state of the art“ im Rahmen der Verbrennungschirurgie, führen jedoch nicht zu einem Ersatz einer dermalen Hautschicht. Dermale Hautschichten sind als Verschiebeschicht und Träger der Hautanhangsgebilde wie Haare, Schweiß- und Talgdrüsen sowie Nervenrezeptoren für Druck, Vibration- und Temperaturempfinden und somit für die Qualität der transplantierten Haut unverzichtbar: Epidermis is Life, Dermis is Quality of Life.

Vollhauttransplantate können aufgrund des limitierten Spenderareals jedoch nicht großflächig transplantiert werden, d.h. maximal 2-3% der Körperoberfläche kann durch Vollhaut gedeckt werden. Kulturhautverfahren, die auf gezüchteten Hautzellen im Labor beruhen, sind in ihrem Entwicklungsstand derzeit noch nicht ausgereift, so dass bisher kein im Labor kultivierter Vollhautersatz entwickelt werden konnte. Insbesondere die Implementierung von Hautanhangsgebilden ist in kultivierter Haut noch nicht gelungen.

Aufgrund der Beobachtung, dass aus Punchbiopsieentnahmen keine Narben entstehen, dabei jedoch Vollhautinseln einschließlich Hautanhangsgebilden gewonnen werden, wurde ein Transplantationsverfahren entworfen, das zu einer sofortigen autologen, intraoperativen Wundversorgung und zu einem konsekutiven Vollhautäquivalent führt.

In Kooperation mit der Fachhochschule Lübeck entstand ein Prototyp Entwurf, der die simultane Entnahme von multiplen Punchbiopsien ermöglicht und die Vollhautinseln maschinell in eine handelsübliche Kollagenmatrix implementiert.

Allerdings zeigte sich im Rahmen der technischen Realisierung, das das angestrebte Verfahren nicht trivial ist. So mussten erst aufwendige Untersuchgen zur Schnittkraftanalyse an temperierter Leichenhaut und Schnitt-Druck sowie Zugversuche von Stanzbiopsien durchgeführt werden.

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg erfolgte die weiter Miniaturisierung des autologen Vollhautverfahrens. Das vorgestellte innovative Verfahren stellt somit einen alternativen therapeutischen Ansatz dar, der die Qualität der transplantierten Haut signifikant verbessert.