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Anschluss freier Lappenplastiken an epifaszial verlagerte inferiore epigastrische Gefäße zur Rekonstruktion komplexer Defekte nach Sarkomresektion
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Published: | August 16, 2017 |
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Die Selektion geeigneter Anschlussgefäße hat einen wesentlichen Anteil an erfolgreichen mikrochirurgischen Rekonstruktionen. Nach onkologisch adäquater Resektion großer Weichteilsarkome sind die lokalen Anschlussmöglichkeiten häufig limitiert.
Wir berichten über 4 Fälle mit sehr großen (431±126 cm2 Resektatfläche und 3069±1267 g Resektatgewicht) G3 Weichteilsarkomen mit besonders komplexem anatomischem Bezug: 2 Sarkome in der Leiste mit Infiltration der Gefäß/Nervenstraße und 2 Sarkome in der Flanke mit ausgedehnter Bauchwand- und viszeraler Beteiligung. In allen Fällen erfolgten interdisziplinäre Operationen (Plastische Chirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie) innerhalb eines multimodalen Therapieansatzes. Bei beiden Fällen mit Leistenbeteiligung war eine Resektion von A. iliaca externa bis A. femoralis superficialismit Bypass notwendig, so dass insbesondere die venösen Anschlussoptionen für freie Lappenplastiken verlustig waren. Hier wurden die kontralateralen inferioren epigastrischen Gefäße nach subkutan verlagert. Bei beiden Bauchwanddefekten wurden die ipsilateralen epigastrischen Gefäße verwendet. In zwei Fällen wurde ein anterolateraler Oberschenkellappen und in zwei ein myokutaner Latissimus Dorsi Lappen zur Defektdeckung benutzt. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 694±149 Minuten. Alle Lappenplastiken heilten primär ein
Die Verlagerung der tiefen inferioren epigastrischen Gefäße nach epifaszial stellt aus unserer Sicht eine gute Alternative zum Lappenanschluss bei Rekonstruktion komplexer und großer Defekte des Oberschenkels und des Abdomens dar. Die Gefäße weisen ein gutes Kaliber auf, befinden sich oft außerhalb des Strahlenfeldes und können epifaszial bis zur Mittellinie verlagert werden. Nachteilig ist ein mit der Freilegung der Gefäße verbundenes Risiko einer pararektalen Hernie.