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Schwannzell-artige Phänotypen von Adipose tissue derived stem cells
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Published: | August 16, 2017 |
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Einleitung: Die Durchtrennung peripherer Nerven führt nicht nur zur lokalen Unterbrechung der Reizleitung, sondern induziert degenerative Prozesse distal und proximal der Läsionsstelle. Diese Degeneration gilt als ein Hauptfaktor für die ungünstige Prognose peripherer Nervendurchtrennungen, da die Reizleitung trotz regeneriertem Axon aufgrund der unzureichenden Weiterleitung auf spinaler- und Erfolgsorganebene gestört bleibt. Neurotrophine sind durch aktivierte Schwannzellen (SCs) sezernierte Proteine, die modulierend im Rahmen von Nervenverletzungen als Apoptoseinhibitoren neuronale Zellen beeinflussen und somit die Nervenregeneration maßgeblich beeinflussen (Bergerot et al., 2004; Rich et al., 1984; Taniuchi et al., 1986). SCs erfüllen damit eine Schlüsselfunktion während der physiologischen Nervenregeneration. Die Isolation autologer SCs in größerer Zahl ist technisch kompliziert und meist mit einer Spendermorbidität verbunden. Hingegen lassen sich Adipose tissue derived stem cells (ASCs) in großer Zahl unkompliziert gewinnen.
Hypothese: ASCs können abhängig von den Differenzierungsbedingungen Neurotrophinexpressionsmuster annehmen, die denen unterschiedlicher SC-Phänotypen ähneln.
Methodik: ASCs wurden unter 16 verschiedenen Differenzierungsbedingungen zu SC-artigen Zellen differenziert. Die Differenzierungsbedingungen unterschieden sich sowohl bezüglich der extrazellulären Matrix, als auch hinsichtlich der Zugabe spezifischer Cofaktoren. Anschließend erfolgte die Charakterisierung der differenzierten Phänotypen mittels RT-PCR, Western blot und ELISA hinsichtlich der Expression von Glia-Markern, neurotroper und neurotropher Faktoren.
Ergebnisse: Es konnten 3 Protokolle mit unterschiedlichen Expressionsmustern definiert werden, die entweder eher einem myelinisierenden, einem aktivierten oder einem Mischbild aus der beiden SC-Phänotypen ähneln.
Schlussfolgerungen: ASCs können abhängig von den Differenzierungsbedingungen unterschiedliche SC-Phänotypen nachahmen. Der gezielte Einsatz von ASCs, die in ihrem Expressionsmuster eher einem aktivierten als einem myelinisierenden SC-Phänotyp ähneln könnte die stammzellinduzierte Nervenregeneration in-vivo maßgeblich beeinflussen.
Abbildung 1 [Abb. 1]