Article
Darstellung dynamischer Angiosome – eine anatomische Studie
Search Medline for
Authors
Published: | August 16, 2017 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Erforschung anatomischer Grundlagen ist Voraussetzung für die Weiterentwicklung chirurgischer Techniken. Beim Design von Perforatorlappenplastiken spielt die arterielle Versorgung der Dermis und damit die Verknüpfung dermaler Arterien durch den subdermalen arteriellen Plexus eine entscheidende Rolle. Trotzdem konnte bislang noch nicht geklärt werden in welchem Ausmaß einzelne Perforatoren die Versorgung benachbarter Hautareale übernehmen können.
Ziel dieser Studie war es durch Gefäßinjektionen den variablen Versorgungsanteil benachbarter Angiosomen darzustellen und eine Methode dafür zu entwickeln.
Methoden: Anhand von dynamischen Perfusionsstudien an 20 unfixierten unteren Extremitäten (10 weiblich, 10 männlich) wurden die Angiosome der A. genu descendens im Bereich des medialen Knies dargestellt. Durch Simulation einer physiologischen Wasserscheide und arterieller Flussumkehr wurden die dynamischen Grenzen jeweils in ihren maximalen und minimalen Dimensionen vermessen und analysiert.
Ergebnisse: Das Angiosom der A. genu descendens konnte in 19 Präparaten dargestellt werden. Es hatte eine mittlere Größe von 312,61 cm². Die minimale Ausdehnung betrug durchschnittlich 210,64 cm² und die maximale 415,63 cm². Die anschließende Präparation zeigte, dass die A. genu descendens in 100% der Fälle vorhanden war. In der Mehrzahl bildete sie einen Ramus saphenus, Ramus muscularis und Ramus articularis. In 25% wurde ein separater Abgang einer der Äste aus der A. femoralis gefunden.
Schlussfolgerungen: Die Darstellung dynamischer Angiosome lässt Rückschlüsse über die Quantität der Verknüpfung dermaler Arterien zu. Diese steht im Zentrum weiterer Forschung. Unsere Ergebnisse über das variable Versorgungsausmaß eines Angiosoms am Bespiel der A. genu descendens sollen zu einem besseren Verständnis aktueller Mechanismen und Limitationen in der Lappenchirurgie beitragen.