gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Die autologe Transplantation von Schweißdrüsen als neue Methode zur Prävention von hypertrophen Narben und Keloiden

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Johannes Reinmüller - Klinik am Sonnenberg, Plastische Chirurgie, Wiesbaden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc177

doi: 10.3205/17dgpraec177, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1773

Published: August 16, 2017

© 2017 Reinmüller.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: In der Praxis als auch in der Literatur werden Narbenhypertrophie und Keloid bezüglich der zugrundeliegenden Pathogenese und dementsprechend auch bezüglich der therapeutischen Ansätze kontovers behandelt. Nach wie vor gelten Narbenhypertrophie und Keloidbildung als schicksalshafte Entwicklungen. Letzteres weist auf eine genetische Komponente hin. Das bedeutet jedoch nicht, dass die unerwünschte Narbenentwicklung unabhängig von der Körperregion in stets gleicher Ausprägung auftritt, ein Faktum, welches an der Körperoberfläche augenfällig ist und dennoch in vielen Abhandlungen über Narbenbildung vernachlässigt wird. Die Gründe für die regionalen Unterschiede der Narbenbildung liegen vermutlich in der Embryonalentwicklung bzw. in der Unterteilung des Embryos in Segmente und Kompartimente nach dem Blastodermstadium. Dabei entfalten die Zellen von Segment zu Segment und von Kompartiment zu Kompartiment unterschiedliche genetische Aktivitäten. Damit erhalten sie ihre spezifische genetische Identität, die bis in das adulte Leben erhalten bleibt und z.B. in den epidermalen Zellen des ausgereiften Menschen nachgewiesen werden kann.

Methode: Diese Erkenntnis eröffnet dem Plastischen Chirurgen die Möglichleit, autologes Gewebe aus Körperregionen mit günstiger Narbenbildung in solche Regionen mit problematischer Narbenbildung zu transferieren – bevorzugt Stammzellen-reiches Gewebe.

Praktisch steht dabei die Axilla als Region mit günstiger Narbenbildung für die Gewinnung des Transplantates zur Verfügung. Mit geringem Aufwand und minimaler kollateraler Schädigung ist es darüber hinaus möglich, statt Haut ein Aspirat der Hautanhangsgebilde – in erster Linie Schweißdrüsen – zu gewinnen. Diese können in das durch Narbenhypertrophie kompromittierte Gebiet nach Resektion des pathologischen Narbengewebes im Zuge des Wundverschlusses interkalierend transplantiert werden.

Resultat: Mehrere, erfolglos vorbehandelte retroaurikuläre Keloide beim Kind und beim Erwachsenen konnten mit diesem Verfahren langfristig erfolgreich behandelt werden.