gms | German Medical Science

48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Sinus pilonidalis! – Welche Therapieoption soll es sein?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Tatiana Komenko - St. Josef Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wien, Österreich
  • Boris Todoroff - St. Josef Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc172

doi: 10.3205/17dgpraec172, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1721

Published: August 16, 2017

© 2017 Komenko et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Sinus pilonidalis / Sakraldermoid ist eine chronische entzündliche Erkrankung, die ihren Ausgang meist von Haarwurzeln oder Schweißdrüsen in der Rima ani nimmt. Häufig finden sich auch durch die Haut penetrierte Haare in den Wunden. Betroffen ist meist die Altersgruppe unter 30 mit einer jährlichen Inzidenz von 26 auf 100.000 Einwohner, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Zur Behandlung des Krankheitsbildes gibt es derzeit eine Vielzahl unterschiedlichster Operationsmethoden, was immer ein Zeichen dafür ist, dass die ideale Lösung noch nicht gefunden wurde. Ziel dieser Arbeit ist eine von uns entwickelte Behandlungsmethode mit beiderseitigem myofasciocutanem Gluteusmuskellappen mit anderen Therapieoptionen zu vergleichen.

Methode: Nach meist präoperativer Laserepilation erfolgt eine pseudotumorartige Exzision des gesamten betroffenen Areales bis zur Sacrumhinterfläche mit nachfolgendem Wundverschluss durch Mobilisierung beider Gluteus maximus Ursprungsflächen und Vernähen der beiden Muskeln in der Mittellinie. Wir sehen darin zwei wesentliche Vorteile: Erstens eine Defektauffüllung mit gut durchblutetem Muskelgewebe und zweitens einen spannungsfreien Hautverschluss in der Rima ani. Wir haben diese Methode bisher bei 16 Patienten (14 männlich, zwei weiblich) angewendet, davon waren 40% Raucher, das Durchschnittsalter betrug 28,1 ±7,3, der BMI: 28 ± 4,9, die OP-Dauer 38 ± 11 Minuten. Postoperativ traten bei 67 % der Patienten keine Komplikationen auf, bei 26% gab es eine verlängerte Wundheilung, in 7% besteht derzeit noch eine oberflächliche Entzündung. Bei 7% der Patienten war die Operation der Ersteingriff, bei 40% wurde das 1. Rezidiv operiert, bei 33% das 2. Rezidiv und bei 20% das 3. Rezidiv. Die Patientenzufriedenheit wurde erhoben und beträgt zum heutigen Tag durchschnittlich 9 von 10 möglichen Punkten.

Schlussfolgerung: Eine Rekonstruktion mittels myofasciocutanem Gluteusmuskellappen ist eine effektive Behandlungsmethode bei ausgedehntem Sinus pilonidalis und dessen Rezidiven. Sie verspricht eine vergleichsweise niedrigere Rezidiv- und Komplikationsrate mit höherer Patientenzufriedenheit infolge unauffälligerem Narbenbild.