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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Langzeitergebnisse nach Subcutaneous Washout Procedure (SWOP) bei Zytostatika Paravasaten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Linda Lammel - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Abteilung für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Nicolas Dedy - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Abteilung für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Petra Stöckert - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • Jan Braess - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Abteilung für Onkologie/Hämatologie, Regensburg, Deutschland
  • Marcus Spies - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Abteilung für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc153

doi: 10.3205/17dgpraec153, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1537

Published: August 16, 2017

© 2017 Lammel et al.
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Text

Fragestellung: Das Paravasat bei Zytostatikagabe stellt eine schwerwiegende Komplikation onkologischer Behandlungen dar und kann auch bei großer Sorgfalt nicht immer vermieden werden. Neben leichteren Symptomen wie Erythemen können auch Indurationen, Vernarbungen und Gewebedefekte resultieren. Eine Methode zur Behandlung von Paravasaten stellt die sogenannte Subcutaneous Wash-Out Procedure (SWOP) dar, bei der das Paravasatgebiet in Lokalanästhesie gespült wird, wodurch über eine Verdünnung der Zytostatika die gewebeschädigende Wirkung reduziert wird. Ziel der vorliegenden Studie war es, Langzeitergebnisse nach SWOP-Behandlung von Chemotherapieparavasaten zu erheben.

Methoden: In unserer Klinik wurden zwischen Januar 2014 und Januar 2017 alle Patienten mit Paravasat nach einem standardisierten Protokoll mittels SWOP behandelt und erfasst. Die Patienten wurden nach Symptomen im ehemaligen Paravasatgebiet befragt.

Ergebnisse: 43 Paravasatereignisse bei 41 Patienten wurden identifiziert. 21 (51%) der Patienten waren Männer. Das mittlere Alter der Patienten betrug 65 (40 - 88) Jahre. Lokalisationen des Paravasates waren Unterarm (n=27, 63%), Ellenbeuge (n= 9, 21%), pektoral bei Portkatheter (n=6, 14%) und Oberarm (n=1, 2%). Die Zytostatika gehörten den Klassen A (hohe Gewebstoxizität, n=19, 44%), B (mittlere Gewebstoxizität, n= 8, 19%) und C (unklare Gewebstoxizität, n=16, 37%) an. Das Intervall von Diagnosestellung bis SWOP betrug im Mittel 119 Minuten (57-293 Minuten). Von den 41 Patienten konnten 21 Patienten befragt werden. Davon waren 15 (65%) vollständig beschwerdefrei. Vier Patienten hatten mindestens ein residuales Symptom, 2 Patienten hatten 2 Symptome und je ein Patient gab 4 bzw. 6 Symptome der folgenden Symptome an: Rötung (n=3), Schwellung (n=1), Schmerzen (n=3), Gewebeinduration (n=7), Narbenbildung (n=2), und Bewegungseinschränkung (n=2).

Schlussfolgerung: Die SWOP stellt eine effektive und wenig belastende Methode zur Behandlung von Zytostatikaparavasaten dar. Die Langzeitergebnisse nach SWOP sind gut, in 80% der Fälle sind die Patienten nahezu oder ganz beschwerdefrei.