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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Die Daumensattelgenksprothese als Alternative zur RSI-Arthroplastik

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michel Müller-Eggenberger - KABEG Klinikum Wörthersee, Plastische Chirurgie, Klagenfurt a. Wörthersee, Österreich
  • Matthias Rab - KABEG Klinikum Wörthersee, Plastische Chirurgie, Klagenfurt a. Wörthersee, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc141

doi: 10.3205/17dgpraec141, urn:nbn:de:0183-17dgpraec1414

Published: August 16, 2017

© 2017 Müller-Eggenberger et al.
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Hintergrund: Der prothetische Gelenksersatz in der Handchirurgie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der Inzidenz der Rhizarthrose hat der Ersatz des Sattelgelenks einen besonderen Stellenwert. Diese Untersuchung vergleicht klinische Langzeitergebnisse von Prothesen des Daumensattelgelenkes (DSG) mit denen der RSI-Arthroplastik.

Methode: Zwischen 2012 und 2015 wurden bei klinisch und radiologisch gesicherter Rhizarthrose fünf Alloarthroplastiken des DSG (Prothesentyp: 3x Ivory, 2x Swemac) durchgeführt. Bei den fünf Patientinnen wurde postoperativ die Schmerzreduktion mittels Visueller Analogskala (VAS) sowie die Funktion der Prothese mittels Kraftmessung (Pinch-Gauge) und Alltagstauglichkeit (DASH-Fragebogen) evaluiert. Die Kontrollgruppe besteht aus 21 Patienten welche zwischen 2000 und 2006 einer Arthroplastik mittels APL Sehnensuspension unterzogen wurden. Die Fragestellung lautete, ob die Prothesenversorgung vergleichbare klinische Resultate liefern kann.

Ergebnisse: Der Nachbeobachtungzeitraum für die Prothesengruppe betrug im Durchschnitt 28,4 ±12,5 Monate. In der Kontrollgruppe lag dieser bei 32,1 ±12,2 Monaten. Die durchschnittliche Zeit bis zur Erreichung des entgültigen VAS lag bei 2,2 ±1,0 Monaten, wobei zwei Patientinnen Restbeschwerden von VAS 3 angaben. Für die RSI-Plastik lag diese bei 5 ±1,8 Monaten. Das Ausmaß der Abduktion des I. vom II. MHK in der Handflächenebene sowie 90° dazu war mit 62,4±10,1°/65±10,0° vergleichbar mit den Ergebnissen der Kontrollen (63,4 ±14,3°/62,1 ±11°). Im Bezug auf die maximale Kraftentfaltung (Handgriff/ Schlüsselgriff/ Spitzengriff, jeweils in Kilogramm) zeigte sich ebenfalls keine relevante Abweichung: Prothesen: 25±5,7/6,2±1,4/4,4±0,5 vs. Kontrollen: 23,9±9,7/6,6±2,4/6,2±2,8. Eine Prothese (Swemac) wurde nach zwei Jahren revidiert, eine luxierte iatrogen.

Conclusio: Für diese Fallserie konnte gezeigt werden, dass die DSG-Prothese zur operativen Behandlung der Rhizarthose eine Alternative zur RSI-Arthroplastik darstellen kann. Hervorzuheben ist, dass die Patientinnen bei gleicher Kraftentwicklung und Alltagstauglichkeit deutlich früher beschwerdearm waren, was eine kürzere Rekonvaleszenz und schnellere Reintegration ins Arbeitsleben bedeuten kann.