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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Gigantisches, ulzeriertes, 9x7 cm großes noduläres malignes Melanom gluteal links: Offene Exzision und Defektdeckung durch großflächige Verschieberotationslappenplastik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Böttcher - St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Plastische Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Annabelle Bromba - St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Plastische Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Michael Bromba - St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Plastische Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Michael Sand - St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Plastische Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc099

doi: 10.3205/17dgpraec099, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0992

Published: August 16, 2017

© 2017 Böttcher et al.
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Outline

Text

Eine Patientin stellte sich mit einem gigantischen, makroskopisch 9 x 7 cm großen, ulzerierten, kräftig pigmentbildenden, malignen nodulären Melanom vor (Clark-Level V. Tumordicke nach Breslow 4 cm). Nach vollständiger Exzision des Tumors mit >2 cm Sicherheitsabstand erfolgte die Defektdeckung durch eine großflächige Verschieberot­ationslap­penplastik. Eine CT-Untersuchung zeigte überraschender­weise keinen Nachweis einer intrapulmonalen oder abdominellen Metastasierung. Der Patientin wurde eine stationäre dermatoonkologische Weiterbehandlung empfohlen.

Einer der wichtigsten prognostischen Faktoren hinsichtlich der Überlebensrate bei Patienten mit Melanomen mit einer Dicke über 4 mm (in unserem Fall Tumordicke nach Breslow 4 cm) ist der Lymphknotenstatus, wie in zwei Studien mit großer Fallzahl mit T4-Melanom-Patienten gezeigt werden konnte [1], [2]. Über 50 % der Patienten mit kutanem Melanom und Tumorausbreitung weisen regionale Lymphknotenmetastasen auf [3]. Im Vergleich zu anderen Patienten mit gigantischen Melanomen, welche häufig eine Lymphknotenmetastasierung zum Zeitpunkt der Erstvorstellung aufweisen, waren die durchgeführten Staging-Untersuchungen bei unserer Patientin hinsichtlich einer Metastasierung unauffällig. Nach der chirurgischen Therapie empfiehlt sich bei Hochrisiko-Melanom eine dermato­onkologische Weiterbehandlung insbesondere hinsichtlich einer Mutationsanalyse mit adjuvanter Molekular- und Immuntherapie.


Literatur

1.
Heaton KM, Sussman JJ, Gershenwald JE, et al. Surgical margins and prognostic factors in patients with thick (>4 mm) primary melanoma. Ann Surg Oncol. 1998; 5: 322-8.
2.
Zettersten E, Sagebiel RW, Miller JR, et al. Prognostic factors in patients with thick cutaneous melanoma (>4 mm). Cancer. 2002; 94: 1049-56.
3.
Leiter U, Meier F, Schittek B, Garbe C. The natural course of cutaneous melanoma. J Surg Oncol. 2004 Jul 1; 86(4):172-8.