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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Topische Anwendung von Lungensurfaktant in der Hautwundheilung: Ergebnisse der Klinische Phase I Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Igor Schwab - Klinkum Bremen-Mitte, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Bremen, Deutschland
  • C. Can Cedidi - Klinkum Bremen-Mitte, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Bremen, Deutschland
  • Ursula Mirastschijski - Klinkum Bremen-Mitte, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Bremen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc070

doi: 10.3205/17dgpraec070, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0705

Published: August 16, 2017

© 2017 Schwab et al.
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Einleitung: Die Prävalenz von chronischen Ulcera beträgt 0,08%. Die Therapie dieser Wunden verursachen Kosten – allein 6 Mio € für 2010. Gestörte Wundheilung ist gekennzeichnet durch gesteigerte inflammatorische Reaktion mit erhöhtem TNF-alpha und Matrix-Metalloproteinasen. Lungensurfaktant ist für den pulmonalen Gebrauch als Arzneimittel zugelassen. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Es ist eine Emulsion u. a. von Lipiden und Surfaktant-Proteinen. Die Surfaktantproteine A und D sind für die Immunabwehr zuständig und reduzieren die inflammatorischen Reaktion.

Ziel dieser Klinischen Phase I Studie war es, neben der Sicherheit für die kutane Anwendung auch die antiinflammatorischen Eigenschaften des Surfaktants am Menschen zu untersuchen.

Studie/Methoden: In dieser prospektiven, randomisierten klinischen Phase-I-Studie wurde bovines Surfaktant (Alveofactâ) im Vergleich mit NaCl unter topischer Applikation auf epidermalen Läsionen (Suction blister Modell) und normaler Haut untersucht. Verbandswechsel erfolgten alle zwei Tage bis zur abgeschlossenen Wundheilung. Messparameter waren Wundgröße, Schmerzen (Visual Analogue Scale), klinische Wundbeschreibung (Clinical Score Scale) sowie Messung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL).

Ergebnisse: Die Studie wird derzeit noch durchgeführt. Preliminären Ergebnisse zeigen einen ca. 40% geringeren Wasserverlust bei allen mit Surfaktant behandelter Wunden gegenüber den mit der Kochsalzlösung behandelten Wunden und damit eine schnellere Wundheilung. Bei der makroskopischen Wundbetrachtung ist die lokale inflammatorische Reaktion bei den Surfaktant-Wunden deutlich geringer, als bei den Wunden mit der Kochsalz-Applikation. Die Schmerzsymptomatik ist bei Surfaktant und Kochsalz gleich.

Diskussion: Endgültige Resultate werden bei der Präsentation der Studie vorgelegt. Sollten sich die ersten Ergebnisse auch weiterhin bestätigen, so handelt es sich hier um ein neues, potentes Arzneimittel zur Behandlung sowohl von Verbrennungs- als auch von chronischen Wunden.