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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Korrekturen bei tubulären Brüsten – Was kann / soll man machen? Straffen, glanduläre Lappen, Fett, Expander, Implantat – standardisiertes oder individualisiertes Vorgehen?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Felix Graf von Spiegel - Nymphenburger Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Christian J. Gabka - Nymphenburger Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc046

doi: 10.3205/17dgpraec046, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0462

Published: August 16, 2017

© 2017 Graf von Spiegel et al.
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Fragestellung: Tubuläre Brustdeformitäten sind sehr belastend. So ist es nicht verwunderlich, dass die betroffenen Patientinnen den Wunsch nach einer ästhetischen Korrektur ihrer Brüste hegen. Dabei ist das chirurgische Rüstzeug mannigfaltig: Straffungen, glanduläre Lappenplastiken, Eigenfetttransplantationen, Implantataugmentationen und Brustexpansion stellen den Chirurgen vor die Wahl. Soll man sich ein Schema zulegen, oder ist es besser sein Vorgehen anzupassen?

Patientengut und Ergebnisse: In 2015 und 2016 haben wir bei 21 Patientinnen mit tubulären Brüsten 24 Operationen durchgeführt. Bei 2 Patientinnen wählten wir ein zweizeitiges Vorgehen, wobei vorausgehend Brustexpander eingebracht wurden.

Der größte Anteil der Korrekturen (n=29) erfolgte mit Implantaten. Dabei wurde der Eingriff bei 14 Brüsten mit einer Straffung kombiniert. 13 Brüste wurden ohne Augmentation gestrafft und nur bei 3 Brüsten wurde dies mit glandulären Lappen kombiniert. Eigenfetttransplantationen erfolgten bei 7 Brüsten mit Straffungen, Implantatwechseln oder beidem. Bei 2 Brüsten erfolgten alleinige Eigenfetttransplantationen.

Interventionspflichtige Komplikationen traten bei 3 Patientinnen auf: Neben Striae im Verlauf der Expansionsphase und einer ausgeprägte Narbendehiszenz nach T-Straffung kam es bei einer Patientin zu einem „Durchrutschen“ der Implantate. Die Korrektur erfolgte mit PU beschichteten Implantaten. Bei der Kombination von Bruststraffung mit Implantaten traten Doppelkonturen auf, die durch Eigenfetttransplantationen erfolgreich therapiert wurden.

Diskussion: Bei der Korrektur tubulärer Brüste unterscheiden wir zwischen ein- oder zweizeitigen Verfahren. Ein zweizeitiges Verfahren mit Brustexpansion wählen wir, wenn eine Asymmetrie besteht und große Brüste gewünscht sind. Ansonsten ist ein einzeitiges Vorgehen zielführend. Bei eher diskreten Fällen und kleinen Areolen kann eine alleinige Augmentation ausreichen. Bei Herniation von Drüsengewebe in die Areole ist eine periareoläre Straffung jedoch anzustreben. Bei alleiniger Augmentationsmastopexie sind Doppelkonturen möglich. Deshalb raten wir bei implantatbasierten Korrekturen immer auch zu einer Eigenfetttransplantation. Die anatomischen Voraussetzungen bedingen das chirurgische Vorgehen. Jedoch ist ein individuelles Anpassen des Schemas nicht zuletzt aufgrund der Wünsche der Patientin nötig.