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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Operative Versorgung eines Patienten mit von-Willebrand-Syndrom (WS) in der Plastischen Chirurgie: Komplikationen und Management

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Emrah Aydogan - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Christian Pfrepper - Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie, Leipzig, Deutschland
  • Daniel Behrendt - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Stefan Langer - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Nick Spindler - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc035

doi: 10.3205/17dgpraec035, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0351

Published: August 16, 2017

© 2017 Aydogan et al.
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Bei Patienten mit Gerinnungsstörungen erfordern chirurgische Eingriffe eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Hämostaseologen. Bei nicht erkannten bzw. anamnestisch nicht bekannten Gerinnungsstörungen erleiden sowohl die Patienten als auch die Operateure schwere Konsequenzen durch die auftretenden Komplikationen. Insbesondere ist das WS als häufigste angeborene Krankheit mit erhöhter Blutungsneigung sollte in der Welt der Chirurgie stark beachtet werden. Es handelt sich um eine Prävalenz von 1% in der Bevölkerung von Europa und den USA. Nach präoperativ erfolgter hämostaseologischer Spezialdiagnostik können die Operationen mit Tranexam-Säure- und 1-Desamino-8D-argininvasopressin(DDAVP)-Substitution ohne Probleme durchgeführt werden, so dass intraoperativ und postoperativ keine Blutungskomplikationen auftreten.Patient verlor eigeninitiiert 100 kg, sodass das letztendliche Gewicht aktuell 94kg bei einer Köpergröße von 2m beträgt. Initial erfolgte das circuläre Bodylift mit folgender Hämatomausräumung bei einer Nachblutung. Bei einer weiteren Straffungsoperation zeigte sich am 2.p.o. Tag eine Nachblutung. Daraufhin erfolgte die Vorstellung in der Hämastaseologie unseres Klinikums. Die Laboruntersuchung erbrachte unauffällige Ergebnisse für Gerinnungsfaktoren mit 70% bei gering verminderter Ristocetin-Cofaktor-Aktivität von 59%. Als Folge erfolgte die unter einmaliger DDAVP-Substitution die Straffung der Oberschenkel mit am 2.p.o. Tag erneut auftretender Hämatomkomplikation.Nach ausgiebiger hämostaseologischer Diagnostik und Untersuchung zeigten sich die erniedrigten Parameter für den von Willebrand-Faktor (WF), Ristocetin-Cofaktor 53 %, Faktor VIII 67,4 %. Bei der strukturellen Analyse des von WF konnte eine strukturelle Abweichung des von WF-Typ II ausgeschlossen werden. Wir führten einen DDAVP-Test durch. Danach führten wir die letzte Straffungsoperation ohne Komplikationen unter prä- und intraoperativer DDAVP-Gabe, sowie der Substitution mit Tranexamsäure durch. Es kam keinerlei zu intra- oder postoperativen Nachblutungen. Die Zusammenarbeit zwischen Chirurgie und Hämostaseologie ist bei Patienten mit Gerinnungsstörungen während der Behandlung essentiell. In dem geschilderten Falle konnte man Patienten mit einem Typ-I WS unter perioperativer Minirin- und Tranexamsäure problemlos behandeln.