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48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

14.09. - 16.09.2017, Graz, Österreich

Anatomie des Spatium buccale

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thilo Schenck - LMU München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Konstantin Koban - LMU München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Konstantin Frank - LMU München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo E. Giunta - LMU München, Abteilung für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Sebastian Cotofana - Anatomical Simulation and Research, Gross Anatomy Albany Medical College, Albany, NY, Vereinigte Staaten

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 55. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, 22. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Graz, Österreich, 14.-16.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc013

doi: 10.3205/17dgpraec013, urn:nbn:de:0183-17dgpraec0130

Published: August 16, 2017

© 2017 Schenck et al.
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Text

Hintergrund: Das Spatium buccale (SB) findet sich posterior des Mundwinkels in einer Region, die aufgrund vieler vulnerablen Strukturen als risikoreich hinsichtlich chirurgischer oder minimalinvasiver Verfahren gilt. Die bisherige Beschreibung des SB in der Literatur ist inkohärent und wurde nicht an jüngere Erkenntnisse der Gesichtsanatomie angepasst.

Material und Methoden: Die Anatomie des SB und der Bezug zu relevanten Umgebungsstrukturen wurden durch anatomische Präparationen von 30 humanen Frischpräparaten untersucht. Nach Kontrastmittelinjektionen wurden durch CT, MR und 3D Oberflächenmessungen die Lage, Begrenzungen und Nachbarstrukturen des SB ermittelt.

Ergebnisse: Das SB liegt superfiziell des M. buccinator und profund des superfiziellen Muskulo-Aponeurotischen Systems (SMAS). Nach anterior wird es durch den Modiolus, nach posterior durch die an der Vorderkante des M. masseter verlaufende Faszienscheide der V. facialis begrenzt. Die kaudale Grenze bildet im anterioren Bereich das Lig. mandibulare und im posterioren Bereich die Durchtrittsstelle der Vasa facialis und das dort befindliche Fettpolster, welches vom R. marginalis mandibulae überkreuzt wird. Nach cranial wird das Dach des SB von einem längs verlaufenden Septum gebildet welches sich aus der Faszie des M. buccinator und dem breitbasigen ossären Ansatz des M. zygomaticus major zusammensetzt und cranial des Processus alveolaris maxillae ansetzt. Der M. levator anguli oris findet verläuft im antero-superioren Dach des SB und befindet sich somit in unmittelbarer Nähe zum SB. Inhalte des SB sind die A. facialis und deren Äste sowie buccale Äste des N. facialis. Die V. facialis, der Ductus parotideus und der Bichat’sche Fettkörper befinden sich weiter posterior und damit außerhalb des SB.

Schlussfolgerung: Exakte Kenntnisse der Anatomie sind Grundvoraussetzung für die erfolgreiche und komplikationsfreie Durchführung chirurgischer oder minimalinvasiver Verfahren. Unsere Arbeit erleichtert das sichere Auffinden des Spatium buccale und soll dazu beitragen, Verletzungen der darin befindlichen Strukturen zu vermeiden.