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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Subläsionales Lipofilling zur stammzellinduzierten Verbesserung der Heilung von Problemwunden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Oliver C. Thamm - Sana Krankenhaus Gerresheim, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Clara Dekker - Klinken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Kai Schröder - Klinken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Max J. Zinser - Klinken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Paul C. Fuchs - Klinken der Stadt Köln gGmbH, Krankenhaus Merheim, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc187

doi: 10.3205/16dgpraec187, urn:nbn:de:0183-16dgpraec1875

Published: September 27, 2016

© 2016 Thamm et al.
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Text

Einleitung: Bei der autologen Fett-Transplantation, besser bekannt als Lipofilling, wurden regenerative Effekte auf die Haut beobachtet. Die Anwesenheit von mesenchymalen Stammzellen im Fettgewebe wird u. a. für diese Effekte verantwortlich gemacht. Bislang gibt es noch keine hohe Evidenz über den klinischen Nutzen des Lipofillings in der Wundheilung.

Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten Studie untersuchen wir den Einfluss von subläsionalem Lipofilling auf die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera untersucht. Die Studie ist offen, zweiarmig und unizentrisch. Sie ist noch aktiv. Eingeschlossen werden Patienten mit mindestens 6 Wochen bestehendem Ulcus cruris. Möglichkeiten zur Verbesserung der peripheren Gewebeperfusion wurden ausgeschlossen. Nach Debridement des Ulcus erfolgt eine Transplantation von aufbereitetem Lipoaspirat vom Abdomen in die Wundränder und unter die Wunde. Die Kontrollgruppe erhält eine Unterspritzung der Wunde mit NaCl 0,9%ig in gleicher Weise. Die Wundabdeckung erfolgt mit einer Polyurethanschaum-Wundauflage (Biatain®, Coloplast GmbH), die im Abstand von 3 und 4 Tagen gewechselt wird. In regelmäßigen Abständen werden Wundbeurteilungen mit Bestimmung der Wundgröße, sowie eine digitale Fotodokumentation durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum beträgt 2 Monate. Es werden die Ergebnisse von bereits 28 inkludierten Patienten präsentiert.

Ergebnisse: Im Rahmen der klinischen Studie wurden von den 28 Patienten 15 der Lipofilling- und 13 der Kontrollgruppe randomisiert zugeteilt, zwei Patienten mussten nachträglich exkludiert werden. Die Wundfläche betrug nach 21 Tagen 79 ± 22% der Ausgangsfläche in der Lipofilling-Gruppe und 110 ± 28% in der Kontrollgruppe (p < 0,05), nach 2 Monaten 44 ± 36% und 61 ± 51% respektive. Es gab zwei Lipofilling non- bzw. slow-responder.

Schlussfolgerung: Das Sekret chronischer Wunden hat einen negativen Einfluss auf ortsständige Wundzellen. Das subläsionale Lipofilling kann die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera günstig beeinflussen. In den Ergebnissen zeichnet sich ein positiver Trend ab. Die Anzahl der bislang untersuchten Patienten ist jedoch noch nicht ausreichend, um die Hypothese zu beweisen.

Wir hoffen, dass die Studie bis zum Kongress im September abgeschlossen sein wird, und wir die Endergebnisse präsentieren können.