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Skrotumrekonstruktion mit bilateralem M. gracilis Lappen und Spalthauttransplantation
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Published: | September 27, 2016 |
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Einleitung: Der Verlust des Skrotums bei intaktem Hoden ist meist Folge fulminanter Weichteildefekte. Nach der Infektbeherrschung durch radikales chirurgisches Vorgehen und Stabilisierung des Patienten ist die Rekonstruktion des Hodens oft vordringlicher Patientenwunsch.
Material und Methoden: Anhand von Fallbeispielen und vor dem Hintergrund aktueller Literatur wird die Skrotumrekonstruktion durch bilaterale M. gracilis Lappenplastik und Spalthauttransplantation vorgestellt. Die einzelnen Op-Schritte inklusive der Fallstricke werden anhand von exakten intraoperativen Bildern ausführlich erläutert.
Ergebnisse: Der M. gracilis kann beidseits gehoben, jeweils gefäßgestielt die Hüllschicht für einen Hoden bilden. Essentiell ist das belassen der Oberschenkel-Perineum-Überganges um keine verstrichene Hodenkontur zu erhalten. Ansatz und Ursprung werden abgetrennt, der Muskel denerviert und um 180 gedreht. Die Hoden werden aneinander fixiert und die Muskeln darüber in der Mitte ebenfalls. Die Spalthauttransplantation erfolgt mit gemeshter Haut in zwei Bahnen, die sich mittig berühren, wodurch die raphe Scroti nachgebildet wird.
Diskussion/Schlussfolgerung: Fasziokutane freie oder gestielte Lappenplastiken liefern eine unnatürliche Textur und Gewebebeschaffenheit, die zur Skrotumnachbildung ideal von einem atrophierten gracilis Muskel mit darauf transplantierter Spalthaut geboten wird. Ein sicheres Verfahren mit excellenten ästhetischen Ergebnissen und hoher Patientenzufriedenheit.