gms | German Medical Science

43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Einfluss extrakorporaler Stoßwellen auf die Kapselfibrosenbildung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker M. Reichenberger - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • C. Sachs - BG Unfallklinik, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Germany
  • G. Germann - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • E. Köllensperger - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • W. Müller - Universität Heidelberg, Abteilung für Neuropathologie am Institut für Pathologie, Heidelberg, Germany
  • M.M. Gebhard - Universität Heidelberg, Experimentelle Chirurgie, Heidelberg, Germany
  • C. Czermak - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • M. Pelzer - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • U. Leimer - Ethianum, Klinik für Plastisch-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Präventive Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • S. Fischer - BG Unfallklinik, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFTIVP07

doi: 10.3205/12dgpraec212, urn:nbn:de:0183-12dgpraec2124

Published: September 10, 2012

© 2012 Reichenberger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Der Einsatz von Silikonimplantaten findet klinische Anwendung in der rekonstruktiven und ästhetischen Brustchirurgie, wobei die Entwicklung einer Kapselfibrose die häufigste Langzeitkomplikation darstellt. Verschiedene Faktoren zeigten in tierexperimentellen Studien einen positiven Effekt auf die Reduktion einer Kapselfibrose. Diese Faktoren können mechanischen, thermischen oder pharmakologischen Ursprungs sein und lokal oder systemisch appliziert werden. Im klinischen Alltag hat sich bis heute aber nur die offene chirurgische Intervention etabliert.

Die extrakorporale Stoßwellen Therapie (ESWT) stellt ein etabliertes Verfahren in der Urologie und Orthopädie dar. Die Möglichkeit im Körperinneren gezielt Effekte herbeizuführen, die bislang nur chirurgisch zu erreichen waren, macht dieses Verfahren für die Behandlung der Kapselfibrose interessant. Dementsprechend sollten ESW auf ihr mögliches Potential zur Behandlung der Kapselfibrosenbildung evaluiert werden.

Material und Methoden: Bei 48 Lewis-Ratten erfolgte nach der dorsale Implantation eines 2cm3 großen Silikonimplantates die Randomisierung in 3 Gruppen. Versuchsgruppe I erhielt direkt im Anschluss eine einmalige Behandlung mit Stoßwellen, wohingegen in Gruppe II die Behandlung alle 14 Tage wiederholt wurde. In der Kontrollgruppe Gruppe III erfolgte nur die Silikonimplantation ohne weiteres therapeutisches Vorgehen. An den Tagen 10, 35 und 100 wurde dann die Kapsel entnommen und histologisch, immunhistologisch und molekularbiologisch untersucht.

Ergebnisse: In den mit Stoßwellen behandelten Gruppen I und II zeigte sich eine signifikante Reduktion der Kapseldicke im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,005). Weiterhin zeigte sich eine signifikante pro-angiogene und anti-inflammatorische Reaktion durch die ESWT. Die mehrmalige Behandlung war der einmaligen Behandlung überlegen.

Schlussfolgerung: Die Vorbehandlung mit Stoßwellen alleine ist in der Lage, die Kapselfibrosenbildung signifikant zu reduzieren. Die einfache Anwendung und schnelle Applikation der Stoßwellen zeigen einen potentiellen und neuen Ansatz in der Behandlung der Kapselfibrose.