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Stellen Tamoxifen und Aromatasehemmer eine Kontraindikation für die mikrovaskuläre Brustrekonstruktion dar?
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Published: | September 10, 2012 |
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Einleitung: Aromatasehemmer der dritten Generation haben mittlerweile Tamoxifen in der neoadjuvanten und adjuvanten Therapie des hormonrezeptor-positiven Brustkrebses postmenopausaler Frauen abgelöst. Tamoxifen ist mit einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko für thrombembolische Komplikationen assoziiert. Wir haben unser Patientenkollektiv nach mikrochirurgischer Brustrekonstruktion retrospektiv auf Minor- und Majorkomplikationen einschließlich thrombembolischer Ereignisse untersucht.
Material und Methoden: Eingeschlossen wurden insgesamt 29 Patientinnen nach mikrochirurgischer autologer Brustrekonstruktion. Es wurden mikrovaskuläre Lappenkomplikationen und Lappenverluste von Patientinnen ohne und mit Einnahme von Tamoxifen und Aromatasehemmern zum Zeitpunkt der mikrochirurgischen Brustrekonstruktion verglichen. 25 (86,2%) Patientinnen erhielten eine DIEP-Lappenplastik und 4 (13,8%) eine TRAM-Lappenplastik. Fernerhin verglichen wir die Rate allgemeiner thrombembolischer Ereignisse unter Berücksichtigung sonstiger Nebendiagnosen und Risikofaktoren.
Ergebnisse: Von insgesamt 29 Patientinnen standen zum Zeitpunkt der mikrovaskulären Brustrekonstruktion 3 unter einer Aromatasehemmer-Therapie und 5 unter einer Tamoxifen-Therapie. Insgesamt traten in 11 Fällen (37,9%) postoperative Komplikationen auf, in 5 Fällen handelte es sich hierbei um Majorkomplikationen (mit einem Lappenverlust) und in 6 Fällen um Minorkomplikationen.
Unter Aromatasehemmer kam es in einem Fall zu einer Minor-Komplikation, unter Tamoxifen in einem Fall zu einer Minor, und in einem anderen Fall zu einem thrombembolisch bedingten Lappenverlust. Insgesamt kam es postoperativ zu einem thrombembolischen Ereignis in Form einer Lungenembolie ohne Assoziation zur Aromatasehemmer- oder Tamoxifen-Therapie.
Schlussfolgerung: Patientinnen mit Aromatasehemmer- oder Tamoxifen-Therapie wiesen zum Zeitpunkt der Operation in der Tendenz ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Komplikation (3 von 8 Patientinnen, 37,5%) auf, so dass dieser Aspekt bei entsprechender Indikationsstellung zu berücksichtigen ist.