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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Lebensqualität trotz mehrfacher onkoplastischer Operationen am linken Hemithorax – ein Fallbeispiel

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker F. Masberg - HELIOS Kliniken Schwerin, Klinik f.Plastische u. Ästhetische Chirurgie, Schwerin, Germany
  • R. Mett - HELIOS Kliniken Schwerin, Klinik f.Plastische u. Ästhetische Chirurgie, Schwerin, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocBCHIP09

doi: 10.3205/12dgpraec160, urn:nbn:de:0183-12dgpraec1604

Published: September 10, 2012

© 2012 Masberg et al.
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Einleitung: Die Inzidenz von Lokalrezidiven eines Mammakarzinomes nach Mastektomie wird mit 10-20% angegeben. An den Folgen versterben etwa 25% der Betroffenen. Lokale bzw. lokoregionale Rezidive können Ausgangspunkt für eine späte Metastasierung sein. In bestimmten Fällen ist der Krankheitsverlauf jedoch ausschließlich durch wiederkehrende Lokalrezidive gekennzeichnet. Wieviel Radikalität kann bei wiederholten Operationen zugemutet werden, wenn Lymphknoten- und Fernmetastasen weiterhin fehlen und eine kurative Zielstellung resultiert? Angesichts erheblicher Defekte nach Rippenteilresektionen resultieren pulmonale Funktionseinschränkungen und drohen schmerzverursachende Deformierungen des Stütz-und Halteapparates.

Anhand eines Fallbeispieles wird gezeigt, dass auch nach inzwischen 4. onkochirurgischen Eingriff am linken Hemithorax eine gute Belastbarkeit im Alltag der Patientin erhalten blieb.

Material und Methoden: Nach Primärtherapie des Mammakarzinomes 2000 befand sich die Patientin seit 2006 wegen Tumorrezidiven an der linken Brustwand wiederholt in operativer Behandlung. Blieben die Eingriffe 2006 und 2007 zunächst noch auf Weichteilresektionen beschränkt, folgten Teilresektionen am knöchernen Hemithorax ventral 2009 und dorsal 2010. Beim 4. Rezidiv 2011 erfolgten Resektionen zusätzlich am Zwerchfell und Perikard. Durch engmaschige Befundkontrollen können Funktionseinschränkungen über den zeitlichen Verlauf zugeordnet werden.

Ergebnisse: Obwohl sich bei den jeweiligen Operationen histologisch eine R0-Resektion ergab, konnten erneute Rezidive innerhalb von 1-2 Jahren im Bereich der vorderen Brustwand nicht vermieden werden. Die Spirometrie bestätigt ab 2010 eine belastungseinschränkende, restriktive Ventilationsstörung. Eine 3D-Rekonstruktionen des Thorax-CT veranschaulicht die Defekte mit Folgen für Statik und Thoraxvolumen. Aktuell besteht unter der Behandlung mit Zometa und Aromatasehemmer kein Hinweis eines erneuten Tumorrezidives. Leichte Belastungen und normale Beanspruchungen im Alltag werden weiterhin gut toleriert.

Schlussfolgerung: Auch beim wiederholten und fortgeschrittenen lokalen/lokoregionären Tumorrezidiv ist eine chirurgische Therapie möglich. Eine kurative Zielstellung kann bestehen und trotz steigender Risiken für postoperativ verbleibende Funktionsdefizite erfolgreich umgesetzt werden.

Anderenfalls kann zumindest eine Tumorkontrolle unter Wahrung von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erreicht werden. Zusätzlich kann in diesem Fall davon ausgegangen werden, dass inzwischen auch eine Verlängerung der Überlebenszeit erreicht wurde.

(Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2])