Article
Die Lebensqualität nach Otoklisis – Eine retrospektive Studie
Search Medline for
Authors
Published: | September 10, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Da uns noch keine vergleichbare Studie in der Weltliteratur bekannt ist, war es das Ziel dieser Studie, die Lebensqualität und auch die Patientenzufriedenheit nach stattgefundener Otoklisisoperation zu untersuchen.
Material und Methoden: 158 Patienten erfüllten die Kriterien zur Teilnahme an dieser retrospektiven Studie. Diese wurden in drei Alterskategorien (J1 :8-12 Jhr., J2: 13-17 Jhr., Erw: ≥18 Jhr.) eingeteilt. 81 (J1:17; J2:13; Erw:51) davon, haben sich bereiterklärt, nach einer zwischen 1992 und 2010 an unserer Klinik durchgeführten Otoklisis an unserer Studie teilzunehmen.
Testinstrumente waren für die Erwachsenen der aus den 3 Modulen (Allgemeiner Teil, Gesundheit und Äußere Erscheinung) bestehende und aus unseren Vorarbeiten bekannte standardisierte FLZM, sowie der GBI, RSES, FPI-R-L, PHQ-4 und ein indikationsspezifischer Fragebogen. Für die Kinder und Jugendlichen waren die Testinstrumente der PHQ-4, der KINDL, der GCBi, und auch ein indikationsspezifischer Fragebogen. Die erhobenen Daten wurden mit den entsprechenden Normdaten verglichen.
Ergebnisse: In der Gesamtgruppe waren 33 % der Studienteilnehmer männlich, 65 % weiblich. 84% der Befragten gaben dem ästhetischen Operationsergebnis (auf einer Skala von 0 bis 10) 7 oder mehr Punkte, 40% davon sogar 10 Punkte. Mindestens 45% der Studienteilnehmer erwarteten durch die Operation Vorteile in den Bereichen „persönliches Wohlbefinden“ und „soziales Umfeld“. Diese Vorteile traten auch mehrheitlich ein.
Bei den Erwachsenen zeigte sich im Vergleich zwischen den Summenwerten des „allgemeinen Moduls“, des Moduls „Gesundheit“ des FLZM und den Normdaten, in den Bereichen „Freunde und Bekannte“; „Fortbewegungsfähigkeit“; „Angstfreiheit“; „Unabhängigkeit von Hilfe und Pflege“ signifikante Verbesserungen zur Normpopulation. Auch im Modul „Äußere Erscheinung“ gab es Signifikante Verbesserungen zu den Vergleichsdaten, in den Bereichen „Haare“ und „Ohren“. Der FPI-R-L Fragebogen zeigte mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 5,12 auf einer Skala von 0 bis 14 eine sehr stabile und signifikant bessere Emotionalität/ Selbsteinschätzung, als die Normdaten. Der GBI zeigte im Vergleich mit den Normdaten ein signifikant höheres Benefit durch diese Operation.
Bei den Kindern und Jugendlichen zeigte der Vergleich der Daten des KINDL Fragebogens mit den entsprechenden Normdaten, eine signifikante Verbesserung im Bereich „Freunde“ und im „Totalscore“ bei 8 bis 12 jährigen Jungen.
Schließlich bestätigte uns der PHQ-4 Fragebogen für alle Altersgruppen mit einem durchschnittlichen Punktwert von 1,68 bei einer Skala von 0 bis 12 einen deutlich unterhalb der Normpopulation (2,5) liegenden, besseren Wert.
Schlussfolgerung: Die gute Bewertung des ästhetischen Operationsergebnisses in allen Altersgruppen spiegelt sich auch in einer höheren Zufriedenheit und Lebensqualität verglichen mit der Normpopulation wieder. Dies führt dazu, dass sich 80% des gesamten Patientenkollektivs ziemlich wahrscheinlich bzw. ganz sicher wieder für eine Otoklisis entscheiden würden. Im Bezug auf die psychologischen Hintergründe konnten die Patienten postoperativ in der Zufriedenheit mit Lebensbereichen, dem Aussehen und von einer stabileren Emotionalität profitieren. Des Weiteren stellt unsere Studie ein höheres Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sowie eine geringere Depressivität bei den Probanden dar.