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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Wenn die Säulen der Plastischen Chirurgie zusammenarbeiten: Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie für die Behandlung von Gangrän an den unteren Extremitäten

Meeting Abstract

  • author Evangelos Sarantopoulos - Klinikum Offenbach, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Offenbach
  • M. Ruggaber - Klinikum Offenbach, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Offenbach
  • V. Nguyen - Klinikum Offenbach, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Offenbach
  • T. Pierson - Klinikum Offenbach, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Offenbach
  • H. Menke - Klinikum Offenbach, Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Offenbach

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecP66

doi: 10.3205/11dgpraec254, urn:nbn:de:0183-11dgpraec2544

Published: September 27, 2011

© 2011 Sarantopoulos et al.
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Text

Einleitung: Die Gangrän kann als Komplikation von unterschiedlichen Krankheiten auftreten, unter anderem infolge von Verbrennungen und Erfrierungen. Ihre Behandlung verlangt nicht nur die frühestmögliche chirurgische und komplette Entfernung von avitalem Gewebe, sondern auch ein klares Konzept für die Rekonstruktion der betroffenen Extremitäten und die weitere Behandlung des Patienten. Im Rahmen von zwei Fallbeispielen wird die Bedeutung der engen Kooperation zwischen den plastischen chirurgischen Säulen präsentiert.

Material und Methoden: Wir möchten den stationären Verlauf von zwei Patienten zeigen, die vom Januar bis April 2011 in unserer Klinik behandelt wurden. Der erste Patient war 50 Jahre alt und hatte sich Erfrierungen im Rahmen einer Opiatvergiftung in suizidaler Absicht zugezogen. Nach der primären Versorgung in einer anderen Klinik wurde er in unserem Zentrum für Schwerbrandverletzte mit dem klinischen Bild einer trockenen Gangrän an beiden Füßen und am rechten Zeigefinger vorgestellt. Nach präziser Analyse seines Allgemeinzustandes und enger psychiatrischen Betreuung wurden die Grenzzonenamputation des rechten Zeigefingers und die Chopart-Amputation beide Füße geplant und durchgeführt. Anschließend erfolgte die Defektdeckung beide Füße mit freiem mikrovaskulärem Lappentransfer der beiden M. latissimus dorsi in zwei unterschiedlichen Sitzungen. Die zweite Patientin war 64 Jahre alt und hat Verbrennungen III-IV° an beiden Füßen zugezogen. Nach ihrer primären Behandlung in einer anderen Klinik wurde sie zu uns mit dem klinischen Bild einer trockenen Gangrän an beiden Füßen verlegt. Nach der erforderlichen ausgedehnten Nekrektomie und die Grenzzonenamputation beide Füße wurde die Defektdeckung an der rechten Seite mit einer kombinierten lokalen M. flexor digitorum brevis Lappenplastik und Spalthauttransplantation und an der linken Seite mittels einens freien M. gracilis Lappens durchgeführt.

Ergebnisse: Bei beiden Patienten erfolgte eine umfassende Defektdeckung nach Demarkierung und Teilamputation. Damit konnten die Patienten bereits während des stationären Aufenthaltes mobilisiert und mit stabilen Wundverhältnissen entlassen werden zur Weiterbehandlung in orthopädischen Rehabilitationskliniken. Für den ersten Patienten wurden individuell angepasste orthopädische Prothesen beiderseits angeordnet.

Schlussfolgerung: Plastische Chirurgen, die tätig in einem Verbrennungszentrum sind, werden häufiger mit dem Krankheitsbild einer Gangrän infolge von Verbrennungen oder Erfrierungen konfrontiert. Solche Situationen verlangen vom Anfang an eine strategische Planung aus Sicht des Plastischen Chirurgen, der sowohl das Fortschreiten des Weichteildefektes unterbrechen als auch die betroffene Areale rekonstruieren möchte. Die Ausnutzung der plastischen chirurgischen Säulen und ihrer Behandlungsoptionen kann durch ihre Kooperation eine bessere Lebensqualität für die Patienten erreichen.