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Freier Gewebetransfer bei einem acht Monate alten Säugling nach Paravasation von Arterenol® im Rahmen einer Meningokokkensepsis
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Der freie Gewebetransfer ist mittlerweile nicht nur bei Erwachsenen sondern auch bei Kindern ein etabliertes Verfahren, welches jedoch bei Kleinkindern und Säuglingen nur selten zur Anwendung kommt. Mit unserem Fallbericht wollen wir darstellen, dass bereits im Säuglingsalter der freie Gewebetransfer eine durchführbare Behandlungsoption darstellt.
Material und Methoden: Wir berichten über einen 8 Monate alten Buben der einen septischen Schock im Rahmen einer Meningokokkeninfektion entwickelte. Aufgrund der schlechten Kreislaufsituation wurden initial transossäre Zugänge gelegt, wobei es zu einer Paravasation von Noradrenalin (Arterenol®) im Bereich des linken Knies kam. Nach Nekrosektomie zeigte sich ein ca. 7x6 cm großer Defekt mit freiliegenden Sehnen und Knochen, weshalb wir uns zur Defektdeckung mittels freiem myokutanem Latissimus dorsi Lappen entschieden. Die mikrochirurgische Anastomosierung erfolgte End-zu-End an die A. und V. tibialis posterior.
Ergebnisse: Der peri- und postoperative Verlauf waren komplikationslos. Letztendlich erholte sich der Säugling von der Infektion und sowohl eine vollständige Belastbarkeit als auch ein uneingeschränkter Bewegungsumfang des Beins konnten erzielt werden.
Schlussfolgerung: Mit der Darstellung dieses seltenen Behandlungsverlaufes wollen wir das Bewusstsein schaffen, dass auch bei Säuglingen nicht vor einer derart komplexen Versorgung zurückgeschreckt werden sollte.