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Funktionell-ästhetische primäre vulvovaginale Rekonstruktion: retrospektive Analyse von 120 Patienten
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Published: | September 27, 2011 |
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Einleitung: Die Rekonstruktion von ausgedehnten Defekten im Bereich der Vulva und Vagina ist eine besondere Herausforderung aufgrund der funktionellen und kosmetischen Besonderheiten dieser Region. In unserer Arbeit haben wir eine retrospektive Analyse der funktionellen und kosmetischen Ergebnisse nach primärer rekonstruktiver Chirurgie in dieser Region durchgeführt.
Material und Methoden: Zwischen 2005 und 2011 haben wir eine Rekonstruktion von vulvovaginalen Defekten bei 120 Patienten durchgeführt. Kleine bis mittelgroße Defekte wurden mit lokalen Lappen (n=15), gestielten A. pudenda interna-lappen (n=17), Lotus pudendal-Lappen (n=18) oder VY-Lappen (n=8) rekonstruiert. Größere und tiefere Defekte wurden mittels VY-Lappen (n=16), gracilis-Lappen (n=11), posterior gluteal Thigh-Lappen (n=8) oder ALT-Lappen (n=14) verschlossen. Bei sehr großen Defekten erfolgte der Defektverschluss mit VRAM, DIEP- oder freestyle-Lappen (n=23). 3 Patienten erhielten einen freien Lappen. Follow-up lag zwischen 6 Monaten und 5 6 Jahren.
Ergebnisse: Wundheilungsstörungen konnten bei 21 Patienten verzeichnet werden. Patienten mit Radiotherapie wiesen eine signifikant erhöhte Komplikationsrate (p< 0,05) auf. Eine Korrektur aufgrund funktioneller oder kosmetischer Probleme war bei 12 Patienten notwendig. 35 Patienten hatten psychosexuelle Probleme nach dem Eingriff.
Schlussfolgerung: Bei Rekonstruktionen im vulvovaginalen Bereich kann eine erhöhte Komplikationsrate beobachtet werden. Mit fasziokutanen Lappen lassen sich für kleine bis mittelgroße Defekte gute ästhetische und funktionelle Ergebnisse erzielen. Bei ausgedehnten Defekten sind Muskel- und freie Lappen erforderlich.