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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Pharmakologische Neuromodulation nach Rückenmarksschädigung am Rattenmodell

Meeting Abstract

  • author Tobias Von Wild - Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Zentrum für Schwebrandverletzte, UKSH, Campus Lübeck
  • Cornel Catoi - Dept. of Pathology, Faculty of Veterinary Medicine, University of Agricultural Science and Veterinary Medicine Cluj-Napoca, RO
  • Dafin Muresanu - Department of Neurology, University of Medicine and Pharmacy “Iuliu Hatieganu”, Cluj-Napoca, RO
  • Peter Trillenberg - Klinik für Neurologie, UKSH, Campus Lübeck
  • Marc Heidbreder - Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie, UKSH, Campus Lübeck
  • Klaus von Wild - Neurochirurgie der Mezinischen Fakultät Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Peter Mailänder - Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Zentrum für Schwebrandverletzte, UKSH, Campus Lübeck

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecV53

doi: 10.3205/11dgpraec054, urn:nbn:de:0183-11dgpraec0546

Published: September 27, 2011

© 2011 Von Wild et al.
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Einleitung: Nach peripherer Nerventransplantation ins Rückenmark zeigt sich unter Neuroprotektion und Modulation mittels Cerebrolysin® eine Neuroplastizität des selben, welche bisher von BRUNELLI Anteilen des Gehirns zugeordnet wurde (PNAS 2005).

Material und Methoden: Nach peripherer Nerventransplantation ins Rückenmark und doppelt verblindeter Medikation (Cerebrolysin® vs NaCl) erfolgte nach 3 Monaten die Markierung des einwachsenden Neurons mittels des retrograden Tracers fast blue. Immuno-Histo-pathologische Aufarbeitung des Rückenmarks und der motorischen Endplatten.

Ergebnisse: 1. Positive elektro-physiologische Potentiale als funktioneller Nachweis der Re-Innervation. 2. Nachweis von fast blue auf Rückenmarksebene, auch peripher des Transplantats. 3. Positive Wirkung des neuromodulativen und -protektiven Medikaments Cerebrolysin sowohl auf traumatischer Rückenmarksebene als auch des Tranplantats (a) verringerte Bildung von narbigen Zellen entlang des Transplantats in der weissen und grauen Substanz (Oligodendrozyten und Schwannzellen); (b) als Zeichen einer reduzierten Apoptose und Degeneration des Rückenmarks finden sich eine verringerte Anzahl von Microglia-Zellen und Makrophagen; (c) verbesserte Aufrechterhaltung spinaler Neurone an der Transplantateintrittsstelle; (d) verbesserte axonale Regeneration innerhalb des Transplantats bei verringerter Astrocytenzahl und verminderter Fibrose 4. Positiver Nachweis glutaminerger Transporter an der motorischen Endplatte. Diskussion: Die histo-pathologischen Ergebnissen mit Nachweis des retrograden Tracer´s fast blue auf Rückenmarksebene deuten auf ein Regenerationspotential und Neuroplastizität des Rückenmarks hin, die zudem unter Neuromodulation und Protektion am Beispiel von Cerebrolysin® zu verbessern ist. Erstmals findet sich nach peripherer Nerventransplanation ins Rückenmark der Zellursprung auf Rückenmarksebene. Mitunter liesse sich die bereits von BRUNELLI erstbeschriebene und durch uns partiell bestätigte glutaminerge Transmitterübertragung an der motorischen Endplatte durch eine fehlende Umschaltung auf ein 2. Neuron diskutieren.

Schlussfolgerung: Die oben aufgeführten Effekte könnten bedeutend in der Strategie zur Wiedererlangung motorischer Funktionen nach Rückenmarks- und zentraler Plexus brachialis-Schädigung sein.