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Surditas mit komplexer beidseitiger Ohrfehlbildung bei einem Kind konsanguiner Eltern – eine Kasuistik
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Published: | September 6, 2012 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Ohrfehlbildungen kommen mit einer Inzidenz von ca. 1 zu 10.000 bis 15.000 Geburten vor. Etwa 10% davon treten doppelseitig auf. Sehr selten sind sowohl das äußere Ohr als auch das Mittel- und Innenohr sowie die inneren Gehörgänge gleichzeitig betroffen. Neben dem kosmetischen Aspekt und der frühen Stigmatisierung werden verschiedengradige Schallleitungs-, Schallempfindungs- sowie kombinierte Schwerhörigkeiten bis hin zur Surditas beobachtet. Vor einer Versorgung mit Hörgeräten oder Cochlea Implantaten ist daher eine differenzierte Diagnostik unabdingbar.
Material und Methoden: Wir berichten über ein 7 Monate altes Kind konsanguiner Eltern, bei welchem sich in der klinischen Untersuchung eine beidseitige Mikrotie III° mit Gehörgangsatresie und nicht ableitbaren Potentialen in der Knochenleitungs-BERA zeigten.
Ergebnisse: Im Rahmen der CI-Vordiagnostik stellte sich eine komplexe Fehlbildung beider Ohren mit Mikrotie III°, Atresie der Gehörgänge, Dysmorphie beider Mittelohren, Dysgenesie der linken und Agenesie der rechten Cochlea sowie fehlendem Meatus acusticus internus beidseits dar.
Diskussion: Aufgrund der komplexen beidseitigen Ohrfehlbildung mit Dysgenesie der Cochleae sowie fehlendem Meatus acusticus internus ist eine CI-Versorgung bei diesem Kind nicht möglich. Therapeutisch muss hier neben der frühzeitigen Anbindung an ein Zentrum für hörgestörte Kinder und dem Erlernen alternativer Kommunikationsmethoden ein Hirnstammimplantat diskutiert werden.
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Hintergrund
Ohrfehlbildungen kommen mit einer Inzidenz von 1 zu 10.000 bis 15.000 Geburten vor. Etwa 10% davon treten doppelseitig auf. Sehr selten sind sowohl das äußere Ohr als auch das Mittel- und Innenohr sowie die inneren Gehörgänge gleichzeitig betroffen, da sie embryologisch aus verschiedenen Anlagen stammen [1], [2]. Neben dem kosmetischen Aspekt und der frühen Stigmatisierung werden verschiedengradige Schallleitungs-, Schallempfindungs- sowie kombinierte Schwerhörigkeiten bis hin zur Surditas beobachtet. Vor einer Versorgung mit Hörgeräten oder Cochlea Implantaten ist daher eine differenzierte Diagnostik unabdingbar.
Material und Methoden
Wir berichten über ein 7 Monate altes Kind konsanguiner Eltern, bei welchem sich in der klinischen Untersuchung eine beidseitige Mikrotie III° mit Gehörgangsatresie und nicht ableitbaren Potentialen in der Knochenleitungs-BERA zeigten.
Ergebnisse
Im Rahmen der CI-Vordiagnostik stellte sich eine komplexe Fehlbildung beider Ohren mit Mikrotie III°, Atresie der Gehörgänge, Dysmorphie beider Mittelohren, Dysgenesie der linken und Agenesie der rechten Cochlea sowie fehlendem Meatus acusticus internus beidseits dar (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Diskussion
Aufgrund der komplexen beidseitigen Ohrfehlbildung mit Dysgenesie der Cochleae sowie fehlendem Meatus acusticus internus ist eine CI-Versorgung bei diesem Kind nicht möglich. Therapeutisch muss hier neben der frühzeitigen Anbindung an ein Zentrum für hörgestörte Kinder und dem Erlernen alternativer Kommunikationsmethoden ein Hirnstammimplantat diskutiert werden.
Literatur
- 1.
- Staudenmaier V, Steinbach S, Niedermeyer HP, Kiefer J, Müller D, Kleinsasser N, Reichert TE, Driemel O. Versorgung von Ohrmuschelfehlbildungen mit autologem Rippenknorpel. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 2006;10(3):141-7.
- 2.
- Yiin RS, Tang PH, Tan TY. Review of congenital inner ear abnormalities on CT temporal bone. Br J Radiol. 2011 Sep;84(1005):859-63.