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29. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

21.09. - 23.09.2012, Bonn

Sprachverstehen in realistischen sprachlichen Störgeräuschen mit AAST – potentielle Anwendung zum AVWS Screening und Diagnostik

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  • corresponding author Frans Coninx - Institut für Audiopädagogik an der Universität zu Köln

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 29. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP). Bonn, 21.-23.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgppP3

doi: 10.3205/12dgpp10, urn:nbn:de:0183-12dgpp105

Published: September 6, 2012

© 2012 Coninx.
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Zusammenfassung

Hintergrund: Die Erfassung von Sprachhörschwellen im monauralen stationären Störgeräusch bietet die Möglichkeit, cochleäre Hörstörungen zu erfassen. Um Störungen im Bereich der Auditiven Verarbeitung (AVWS) zu messen, werden realistische Störgeräusche benötigt, die temporal und spektral den Modulationen in sprachlichen Signalen entsprechen und auch räumlich getrennt sein können. Besonders bei dem/der Screening/Testung von Kindern im relevanten Altersbereich (4–7 Jahre) sind diese Messungen sehr anspruchsvoll bzw. problematisch.

Ziele: In dem kindgerechten AAST-Verfahren (Coninx 2007, 2008) sollten realistisch-sprachliche Störgeräusche eingebunden werden. Dazu wurde das IFFM-Signal (Holube 2011) verwendet. Das Signal ermöglicht die Messung von SRT’s in realistischen sprachlichen Störgeräuschen ohne die zentrale Komponente „Informational Masking“ mit einzubeziehen. Weiterhin wurden mit HRTF erzeugte räumliche Störgeräusche für Kopfhöreranwendung eingebunden (Fels ua 2009).

Methode: Die spezifischen Unterschiede zwischen SRT-Werten (Spracherkennungsschwellen) für stationäre Geräusche und das IFFM Signal wurden in einer Gruppe Erwachsener (Normgruppe) und drei Gruppen mit Kindern getestet: unauffällige Kinder, Kinder mit sensori-neuralen Hörstörungen und Kinder mit (Verdacht auf) AVWS. Bei diesen vier Gruppen wurden die Hörschwellen mit dem AuriCheck® Handheld Audiometer in drei Konditionen gemessen: Ruhe, mit stationärem Rauschen und mit dem IFFM-Signal.

Ergebnisse: In Gruppen ohne AVWS (Erwachsene sowie Kinder) wurden um 5–8 dB niedrigere SRT-Werten für IFFM im Vergleich zu stationären Störgeräuschen gefunden. Sie zeigen, dass temporale und spektrale Lücken im Geräusch für die Erkennung der Testsignale verwendet werden können. Die Streuung in den SRT-Werten nimmt dabei zwangsläufig zu.

Diskussion: Die Ergebnisse der Kinder mit (Verdacht auf) AVWS sowie erste Pilottests mit räumlich getrennten Störgeräuschen sollen in der Präsentation mit eingebunden werden.