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25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

12.09. - 14.09.2008, Düsseldorf

Stimme bei alten Menschen – Einfluss des Body Mass Index

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Anne Schützenberger - Universitätsklinikum, Phoniatrische und Pädaudiologische Abteilung, Erlangen, Deutschland
  • author Sophie Schneider - Universitätsklinikum, Phoniatrische und Pädaudiologische Abteilung, Erlangen, Deutschland
  • author Elmar Gräßel - Universitätsklinikum, Psychatrische und Psychotherapeutische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • author Ulrich Eysholdt - Universitätsklinikum, Phoniatrische und Pädaudiologische Abteilung, Erlangen, Deutschland
  • author Christoph Plank - Universitätsklinikum, Phoniatrische und Pädaudiologische Abteilung, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 25. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. Düsseldorf, 12.-14.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgppV52

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Published: August 27, 2008

© 2008 Schützenberger et al.
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Zusammenfassung

Hintergrund: Das körperliche Allgemeinbefinden und auch extreme Normabweichungen bzw. Veränderungen des Körpergewichts sollten geeignet sein, die Stimmqualität und das kommunikative Selbsterleben alter Menschen zu beeinflussen.

Patienten und Methoden: Testpersonen waren 107 ältere bis sehr alte Frauen (n=76) und Männer (n=31) im Alter von 66 bis 94 Jahren. Als einfaches Globalmaß des körperlichen Zustandes wurde der Bodymass Index (BMI) bestimmt. Die Stimmqualität wurde mit dem Dysphonia Severity Index (DSI) beschrieben. Der Fragebogen zur Stimmbezogenen Lebensqualität (VRQOL) zielte auf das stimmliche Selbsterleben.

Ergebnisse: Bei der alters- und geschlechtskorrigierten Auswertung lagen keine signifikanten Zusammenhänge der einzelnen Parameter vor (p>0,05), also weder zwischen dem BMI und dem DSI noch zwischen dem BMI und der VRQOL.

Schlussfolgerung: Der Ernährungszustand betagter Menschen hat keinen Einfluss auf die Stimmqualität und keinen auf die stimmbezogene Lebensqualität.


Text

Hintergrund

Das körperliche Allgemeinbefinden und zumindest auch erhebliche Normabweichungen bzw. Veränderungen des Körpergewichts sollten geeignet sein, bei älteren Menschen die Stimmqualität z. B. durch eine Beeinträchtigung der Atemfunktion oder der allgemeinen körperlichen Kraft zu beeinflussen und damit auch das kommunikative Selbsterleben der Betroffenen zu beeinflussen. Diese Annahme wurde in dieser Studie aufgegriffen und an einem Kollektiv stimmgesunder älterer Menschen geprüft.

Probanden und Methoden

Testpersonen waren 107 ältere bis sehr alte Frauen (n=76) und Männer (n=31) im Alter von 66 bis 94 Jahren.

Als Globalmaß des körperlichen Zustandes wurde der Body Mass Index (BMI) bestimmt. Die Probanden wurden nach ihrem BMI in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 (n=41): Probanden mit einem BMI unterhalb des altersabhängigen Normalgewichts; Gruppe 2 (n=48): Probanden mit einem BMI innerhalb des altersabhängigen Normalgewichtes und Gruppe 3: Probanden mit einem BMI oberhalb des altersabhängigen Normalgewichtes.

Die Stimmqualität wurde mit dem Dysphonia Severity Index DSI beschrieben. Der Fragebogen zur Stimmbezogenen Lebensqualität (VRQOL) zielte auf das stimmliche Selbsterleben der Probanden.

Ergebnisse

Bei der gewichtsgruppenspezifischen Auswertung wurden nahezu durchgängig keine signifikanten Zusammenhänge der einzelnen Parameter gefunden (p>0,05), also weder zwischen dem BMI und dem DSI noch zwischen dem BMI und der VRQOL. Einzige Ausnahme war folgende: Bei normgewichtigen älteren Menschen beider Geschlechter fand sich auch nach Bonferroni-Korrektur ein negativer Zusammenhang zwischen dem BMI einerseits und der stimmbezogenen Lebensqualität andererseits (p=004).

Schlussfolgerung

Der eine gefundene signifikante Zusammenhang kann nicht vernünftig erklärt werden. Der Ernährungszustand betagter Menschen hat also „im wesentlichen keinen Einfluss“ auf die Stimmqualität und keinen auf die stimmbezogene Lebensqualität.