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Felsenbeinaplasie beidseits: ein seltener Fall von kongenitaler Gehörlosigkeit
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Published: | September 9, 2004 |
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Zusammenfassung
Kongenitale Schwerhörigkeiten werden heute dank dem Neugeborenen-Hörscreening in den ersten Lebensmonaten entdeckt. Über 50% sind genetisch bedingt, davon sind 30% syndromal und 70% nicht-syndromal. Anomalien des Innenohres können damit vergesellschaftet sein.
Vorgestellt wird der Fall eines 3-jährigen Jungen, bei dem mit 4 Monaten eine Gehörlosigkeit beidseits diagnostiziert wurde. Eine Rehabilitation mittels Hörgeräten und einer audiopädagogischen Förderung wurde eingeleitet. Im Verlauf eines Jahres reagierte der Junge weiterhin nicht auf akustische Reize, die Sprachentwicklung blieb aus. Im Rahmen der Vorabklärung für eine mögliche Cochlear Implantation zeigte sich in der radiologischen Untersuchung eine vollständige Felsenbeinaplasie beidseits. Um dem Kind eine Art akustischer Reizaufnahme zu ermöglichen, wurde eine vibrotaktile Hilfe angepasst. Die Seltenheit und die Folgen einer vollständigen beidseitigen Gehörlosigkeit bei Felsenbeinaplasie werden dargestellt und diskutiert.