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Konnatale Toxoplasmose und Sphärozytose bei einem Frühgeborenen
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Published: | March 22, 2012 |
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Hintergrund: Die konnatale Toxoplasmose, verursacht durch das Protozoon Toxoplasma gondii, stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Feten dar. Die Inzidenz liegt in Europa bei ca. 1-15/10.000 Lebendgeburten.
Fallbericht: Wir berichten über ein weibliches, eutrophes Frühgeborenes der 36 SSW. Die pränatale sonographische Diagnostik in der 25 SSW. war zunächst unauffällig. In der 32 SSW. fiel jedoch ein Hydrocephalus internus auf. Im mütterlichen Blut konnte eine frische Toxoplasmoseinfektion nachgewiesen werden, woraufhin eine Therapie mit Sulfadiazin und Pyrimethamin begonnen wurde. Die opthalmologische Untersuchung war postnatal unauffällig. Im Serum fand sich ein positives IgG und IgM, im Liquor zeigte sich eine: Eiweißerhöhung, eine erhöhte Zellzahl (32 Zellen/µl) sowie eine positive PCR auf Toxoplasma gondii-DNA. Daraufhin wurde eine Therapie mit Pyrimethamin, Sulfadiazin, Folinsäure und Prednisolon initiiert. Laborchemisch zeigte sich im Verlauf eine ausgeprägte Anämie ohne Hämolysezeichen. Bei positiver Familienanamnese von 2 Geschwistern mit Sphärozytose erfolgte eine Sphärozytose Diagnostik, welche die Diagnose bei dem Neonaten bestätigte. Im Verlauf mussten bei persistierender Anämie drei Erythrozytenkonzentrate transfundiert werden. Aktuell wird die medikamentöse Therapie mit Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folinsäure ambulant fortgeführt.
Diskussion: Im vorliegenden Fall einer konnatalen Toxoplasmose wurde möglicherweise die potentiell Knochenmarksuppressive Therapie durch die Kugelzellanämie aggraviert. Die engmaschige ambulante Überwachung des Blutbildes ist hier besonders angezeigt. Dieser Fall zeigt, dass eine konnatale Toxoplasmeninfektion mit schwerwiegenden Folgen für den Patienten einhergehen sowie durch Begleiterkrankungen kompliziert werden kann. Er unterstreicht ferner die Relevanz eines frühzeitigen Toxoplasmose Screenings.