gms | German Medical Science

20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

19.04. - 21.04.2012, Mannheim

Erregerepidemiologie mittels Multiplex-PCR und klinische Verläufe bei hospitalisierten Kindern mit Infektionen der Atemwege in der Influenza A (H1N1) Pandemie der Wintersaison 2009/2010

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Barbara Goldinger - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Britta Gröndahl - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz, Labor für pädiatrische Infektiologie, Mainz
  • Frank Kowalzik - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • Markus Knuf - Dr. Horst Schmidt Klinik, Wiesbaden, Klinik für Kinder und Jugendliche, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Mannheim, 19.-21.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpi55

doi: 10.3205/12dgpi55, urn:nbn:de:0183-12dgpi556

Published: March 22, 2012

© 2012 Goldinger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: In der Zeit von Oktober 2009 bis Februar 2010 war die Aktivität des pandemischen Influenza A (H1N1) Virus hoch. Mittels einer etablierten Multiplex-PCR sollten Aufschlüsse über die Erreger-Epidemiologie und ein Abgleich mit den Vorerkrankungen und klinischen Verläufen bei hospitalisierten Kindern mit klinischen Zeichen einer Infektion des unteren Respirationstraktes erfolgen.

Fragestellung: Ziel der Studie war es den Anteil der einzelnen Erreger zu bestimmen und eine Aussage über klinische Verläufe auch im Hinblick auf bestehende Vorerkrankungen und Risiken zu treffen.

Material und Methode: Die Proben wurden mit einer etablierten PCR-Methode bearbeitet, die folgende Erreger detektiert: Enterovirus, Influenzavirus Typ A und B, Respiratory Syncytial Virus (RSV), Parainfluenzavirus Typ 1-4, Adenovirus, Mycoplasma pneumoniae, Chlamydophila pneumoniae, Rhinovirus, humanes Metapneumovirus (hMPV), Coronavirus OC43 und 299E, Influenza A(H1N1)2009, Bordetella pertussis, B. parapertussis und Legionella pneumophila. Die Vorerkrankungen und Angaben zu den klinischen Verläufen haben wir der Krankenakte entnommen.

Ergebnisse: Insgesamt haben wir das Nasenrachensekret von 364 Kindern mittels der PCR untersucht. Es gelangen folgende Erregernachweise [Anzahl / Prozent): Picorna [77/21,2], Influenza A (H1N1) [70/19,2], Parainfluenza I [25/6,9], RSV [21/5,8], Adeno [20/5,5], übrige positiv [46/12,6]; bei 105 Kindern konnten wir keinen Erreger nachweisen. Vorerkrankungen ließen sich je nach Erreger bei 10 – 47,8 % der Patienten nachweisen. Die häufigsten Symptome waren Fieber, Husten, Rhinitis und Erbrechen. Komplikationen, bis hin zur Reanimation, traten bei bis zu 14,3 % (RSV) der Patienten auf.

Diskussion/Schlussfolgerung: Naturgemäß ließ sich eine hohe Aktivität der Influenza A (H1N1) im Studienzeitraum nachweisen. Schwere Krankheitsverläufe zeigten sich vor allem bei Patienten mit Vorerkrankungen und H1N1-, RSV- und Picornavirusnachweis.