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Neuroborreliose: Ätiologie und Diagnostik der peripheren Fazialisparese in Tirol
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Published: | March 22, 2012 |
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Hintergrund: Die Lyme Neuroborreliosis (LNB) ist die zweithäufigste Manifestation einer Infektion mit Borrelia burgdorferi sensu lato (s.l.) in Europa. Bislang sind keine diagnostischen Kriterien für die pädiatrische LNB etabliert. Basierend auf den epidemiologischen Daten der LNB bei Tiroler Kindern soll durch die vorliegende Untersuchung auf die Notwendigkeit von diagnostischen Richtlinien der pädiatrischen LNB hingewiesen werden.
Patienten und Methoden: Eingeschlossen wurden pädiatrische Patienten mit akuter peripherer Fazialisparese von Januar 2002 bis Dezember 2005. Die Diagnose der LNB wurde, basierend auf den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), reevaluiert.
Ergebnisse: Von den 66 Patienten mit peripherer Fazialisparese hatten je 30 Patienten eine LNB und 30 Patienten eine idiopathische Fazialisparese. Fünf Patienten wurden unnötigerweise antibiotisch behandelt. Basierend auf den Diagnosekriterien der DGN wurde die Diagnose der LNB reevaluiert: Sieben Patienten wurden als mögliche, 16 Patienten als wahrscheinliche und sieben Patienten als gesicherte LNB eingestuft.
Schlussfolgerung: Es mangelt an Daten, um Diagnosekriterien für die LNB im Kindesalter vorzulegen. Die Anwendung der etablierten Diagnosekriterien der DGN in der Pädiatrie kann in der Diagnostik der LNB hilfreich sein. Es sind künftige Studien zur Entwicklung eines diagnostischen Standards zu fordern. Durch eine auf klinischen und laborchemischen Daten basierende Diagnostik der LNB kann eine Unterdiagnose und eine Übertherapie vermieden werden.