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31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII) (DGII)

16.02. - 18.02.2017, Dortmund

Akute Endophthalmitis nach Kataraktoperation: Was ist State-of-the-Art?

Meeting Abstract

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  • Nicolas Feltgen - Göttingen

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Dortmund, 16.-18.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgii119

doi: 10.3205/17dgii119, urn:nbn:de:0183-17dgii1191

Published: February 15, 2017

© 2017 Feltgen.
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Die Endophthalmitis ist eine der wichtigsten akuten Komplikationen nach einer Kataraktoperation. Obwohl die Inzidenz in den vergangenen Jahrzehnten auf Werte zwischen 0,03% und 0,06% gefallen ist, hat sich die Prognose für die Betroffenen kaum geändert. Die Hälfte aller Patienten hat einen abschließenden Visus von mindestens 0,5, während andererseits ungefähr ein Drittel maximal 0,1 erreicht. Die intravitreale Antibiotikagabe ist die Therapie der Wahl und der systemischen oder parabulbären Injektion überlegen. Die 1995 publizierte Endophthalmitis Vitrectomy Study (EVS) gab die Empfehlung, Augen mit einer Sehschärfe von maximal Lichtscheinprojektion mittels pars-plana Vitrektomie und intravitrealer Antibiotikagabe zu behandeln, während Augen mit einer besseren Sehschärfe mit alleinigen intravitrealen Injektionen versorgt werden können. Für die Vitrektomie spricht neben der Ausräumung der Toxine und Erreger auch die verbesserte Optik bei Augen mit Fibrinreaktion und die bessere Verteilung der Antibiotika. Für die alleinige intravitreale Injektion von Antibiotika (tap-and-inject-Technik) spricht die einfachere Handhabung und der schnellere Zugang. Obwohl sich die Ergebnisse der EVS auch in jüngeren Arbeiten zu bestätigen scheinen, nimmt die Zahl der primären Vitrektomien bei akuter postoperativer Endophthalmitis zu. Dies ist vor dem Hintergrund der besseren operativen Technik und der breiteren Verfügbarkeit von Netzhautoperateuren vertretbar. Unabhängig von der Operationsart sind präoperative Aufklärung des Patienten, der schnelle Zugang zu einer intravitrealen Behandlung, die mikrobiologische Analyse und die adäquate Antiobiotikawahl im Entzündungsfall entscheidend.